Die Spritpreise steigen seit Jahresbeginn 2025 konstant an – Super E10 kostet aktuell im Bundesdurchschnitt 1,746 Euro pro Liter, Diesel liegt bei 1,699 Euro. Das ist nun die sechste Woche in Folge, in der die Preise gestiegen sind. Doch was steckt hinter diesem Anstieg?
Aktuelle Entwicklung der Benzinpreise
Die Preise für Benzin und Diesel haben seit Anfang 2025 um rund drei Cent pro Liter zugelegt. Super E10 kostet im Schnitt 1,746 Euro, ein halber Cent mehr als in der Vorwoche. Diesel verteuerte sich um 0,9 Cent und liegt bei durchschnittlich 1,699 Euro. Damit erreichen die Preise ein Niveau, das zuletzt im Sommer 2024 verzeichnet wurde.
Hauptursachen sind die gestiegenen Rohölnotierungen, die sich zwischenzeitlich bei 82 US-Dollar pro Barrel einpendelten, sowie die CO₂-Abgabe, die zum 1. Januar 2025 auf 55 Euro pro Tonne erhöht wurde. Dies führte allein zu einem Anstieg von etwa drei Cent pro Liter bei Benzin und Diesel.
Einfluss des Rohölpreises auf die Kraftstoffkosten
Der Ölpreis bleibt ein entscheidender Faktor für die Spritkosten. Aktuell schwankt der Preis für ein Barrel der Sorte Brent zwischen 80 und 82 US-Dollar, nachdem er zuvor auf über 82 Dollar gestiegen war. Diese Preisanstiege resultieren aus Förderkürzungen der OPEC+, steigenden Logistikkosten und einer erhöhten Nachfrage weltweit.
Besonders die gestiegenen Kosten im Schienengüterverkehr und der niedrige Wasserstand des Rheins haben in Deutschland die Preisgestaltung zusätzlich belastet. Auch der schwächelnde Euro-Kurs, der derzeit bei knapp 1,05 US-Dollar liegt, macht das Importieren von Rohöl teurer.
So setzt sich der Benzinpreis zusammen:
- Rohölkosten: Rund 30 % des Endpreises.
- Steuern und Abgaben: Etwa 50 %, inklusive der CO₂-Abgabe.
- Weitere Kosten: Transport, Produktion und Gewinnmargen.
Hinweis: Der ADAC geht davon aus, dass die derzeit leicht rückläufigen Rohölpreise bald Spielraum für sinkende Spritpreise schaffen könnten. Bis dahin können Autofahrer mit vorausschauendem Fahren und der Nutzung günstiger Tankzeiten sparen.
Auswirkungen der CO₂-Bepreisung
Die CO₂-Bepreisung spielt eine zentrale Rolle beim Benzinpreis. Zum Jahresbeginn 2025 wurde die Abgabe von 45 auf 55 Euro pro Tonne angehoben. Diese Maßnahme hat die Preise für Benzin und Diesel um etwa 3 Cent pro Liter verteuert. Auch wenn viele Tankstellen noch Lagerbestände aus dem Vorjahr nutzen, ist der Preisanstieg mittlerweile an den meisten Zapfsäulen sichtbar.
Ziel der CO₂-Bepreisung ist es, den Umstieg auf emissionsärmere Verkehrsmittel zu fördern. Bis 2026 soll die Abgabe weiter steigen, auf bis zu 65 Euro pro Tonne. Langfristig könnten Benzin und Diesel dadurch nochmals um bis zu 5 Cent pro Liter teurer werden.
Saisonale Nachfrageschwankungen und ihre Effekte
Die Benzinpreise schwanken stark mit der Jahreszeit. Während der Sommerferien und vor Feiertagen steigen die Preise traditionell an, da viele Menschen verreisen und die Nachfrage nach Kraftstoffen entsprechend höher ist.
Im Winter hingegen ist der Dieselpreis besonders betroffen. In der sogenannten „Winter-Diesel-Saison“ werden dem Kraftstoff spezielle Additive beigemischt, die ihn bei niedrigen Temperaturen fließfähig halten. Diese Zusatzstoffe treiben die Preise weiter in die Höhe.
Geopolitische Spannungen und ihre Folgen für den Ölmarkt
Geopolitische Konflikte und Unsicherheiten in ölproduzierenden Regionen haben oft direkte Auswirkungen auf die Benzinpreise. Besonders die Förderkürzungen der OPEC plus sowie Sanktionen gegen wichtige Exportländer führen zu einer Verknappung des Angebots und treiben die Preise an.
Ein aktuelles Beispiel sind die gestiegenen Logistikkosten, die durch lokale Probleme wie Rheinniedrigwasser oder Verzögerungen im Schienengüterverkehr verursacht wurden. Diese Faktoren vergrößern den Preisunterschied zwischen internationalen Großhandelspreisen und den Kosten an deutschen Tankstellen erheblich.
Tipps zum Sparen beim Tanken
Steigende Spritpreise müssen nicht direkt auf den Geldbeutel schlagen. Mit ein paar einfachen Tricks können Autofahrer ihre Tankkosten deutlich senken:
- Vorausschauendes Fahren: Vermeiden Sie plötzliche Brems- und Beschleunigungsmanöver, um den Verbrauch zu reduzieren.
- Reifen prüfen: Falscher Reifendruck und vor allem auch der falsche Reifentyp erhöhen den Rollwiderstand – mit optimalem Druck lässt sich Kraftstoff sparen.
- Überflüssige Ladung entfernen: Zusätzliche 100 kg Gewicht können den Verbrauch um bis zu 0,5 Liter pro 100 Kilometer erhöhen.
- Zur richtigen Zeit tanken: Zwischen 19 und 22 Uhr sind die Preise meist am niedrigsten, morgens dagegen am teuersten. Diverse Apps können hier bei der Preisbeobachtung weiterhelfen.
- E10 statt E5 tanken: Wenn Ihr Fahrzeug kompatibel ist, sparen Sie bei Super E10 im Schnitt 5–6 Cent pro Liter.