Auch Laien checken sofort, dass ein 1985er Daihatsu Hijet mit Yamaha FZR 600 als Antrieb keine alltägliche Erscheinung ist. Nicht einmal im Rahmen der „tuningXperience“ auf der Essen Motor Show. Wir dürfen vorstellen: Kevin aus Polen!
Daihatsu Hijet Tuning
Wenn man die Essen Motor Show besucht, ist man auf alles vorbereitet, was einem in motorisierter Form so begegnen kann. Das Megaevent sorgte auch 2023 wieder für Begeisterung und geizte nicht mit fantastischen Fahrzeugen. Auf der EMS zu priorisieren, welche Fahrzeuge einen Artikel erhalten, ist traditionell eine der schwersten redaktionellen Aufgaben des Jahres. In der Theorie könnte man mit Hunderten Artikelanwärtern unterm Arm vom Messegelände stapfen. Aber wir wollten uns wie immer auf einige Highlights unter den Highlights beschränken.
Und da ihr hier auf „autotuning.de“ unterwegs seid, mussten wir uns glücklicherweise „nur“ auf die unzähligen Tuningprojekte vor Ort konzentrieren und konnten Motorsportboliden und sportliche Serienfahrzeuge außen vor lassen.
Unser Hauptanlaufpunkt war natürlich die „tuningXperience“, die ein nicht mehr wegzudenkender Anziehungspunkt auf der Essen Motor Show darstellt. Jahr für Jahr werden hier von Tuningexperte Sven Schulz kuratierte Privatfahrzeuge präsentiert, die einem den Atem rauben. Die Essen Motor Show muss dabei schon lange keine internationalen Vergleiche mehr scheuen. Was hier steht, gibt für viele Tuningenthusiasten den Ton an und inspiriert die Projekte, die manch ein Messegast in Zukunft realisieren wird.
Kevin, der Daihatsu Hijet
Dann gibt es aber auch Projekte, die sind so drüber, dass sie einfach nur gefeiert werden und wohl kaum jemand so wahnsinnig ist, einen Nachbau zu wagen. Kevin ist ein solches Projekt. Der Daihatsu Hijet aus Polen war für viele DAS Messehighlight überhaupt und war nonstop von neugierigen Messegästen umringt. Und natürlich stürzten sich auch so ziemlich alle Pressevertreter auf das abgedrehte Kei Car. Neben so einigen krassen Modifikationen lag dies wohl vor allem in der Antriebsart des ehemaligen Hijet 1000 begründet.
Selbst Laien merken schnell, dass dieser Daihatsu Hijet von einer im Fahrzeug montierten 600er Yamaha FZR angetrieben wird. Die technische Umsetzung des Ganzen ist der blanke Wahnsinn! Natürlich wird Kevin mit den via Kette auf die Achse übertragenen 90 PS keine Rennen gewinnen, aber darum geht es hier auch nicht.
Aber wieso „Kevin“?
Der Daihatsu Hijet ist ein Projekt von „Nightride.pl“ aus Polen. Die Crew kam eher durch Zufall an das Kei Car. Ein Kumpel schickte völlig aus dem Nichts heraus eine Online-Annonce mit dem Serien-Hijet und irgendwie hat es Klick gemacht. Die 400 Kilometer Anfahrt wurden in Kauf genommen, umd en Wagen live zu begutachten und schließlich auch zu kaufen. Crew-Mitglied Boogie taufte den Neuankömmling schließlich „Kevin“ und der Rest ist Geschichte. Der kleine Japaner wurde schnell zum Star des des YouTube Channels von Nightride und seine Bekanntheit wuchs.
Und auch auf der Essen Motor Show fiel öfter der Satz „Warst du schon in Halle5 und hast dir Kevin angesehen?“.
Wir waren natürlich in Halle 5 aka „tuningXperience“ und haben uns Kevin ganz genau angesehen. Kei Cars haben ja ab Werk schon etwas putziges. Wenn aber ein solcher Wagen dann noch einen Namen hat, ist es ganz vorbei. Da fällt uns gerade auf, dass wir diesen Begriff jetzt schon mehrfach erwähnt, aber nicht erklärt haben…
Was ist eigentlich ein „Kei Car“?
Die Kurzversion: Japanische Kleinstwagen. Die längere Erklärung: Ein Kei Car darf gewisse Maße, eine gewisse Leistung und einen gewissen Hubraum nicht überschreiten. In Japan sind die motorisierten Zwerge unabdingbar, da der Platz in vielen Landesteilen und vor allem in den Ballungsgebieten knapp ist.
Fazit zum Daihatsu Hijet
Auch wir konnten uns dem Charme des Daihatsu Hijet namens Kevin nicht entziehen. Das Projekt sticht aus verschiedenen Gründen deutlich aus jedem Starterfeld heraus und begeisterte in Essen nicht ohne Grund die Massen. Grüße gehen raus an Nightride!