Der Radhersteller Tomason ist seit über 10 Jahren am Markt aktiv und bei den Zubehörfelgen nicht mehr wegzudenken. Ein Vögelchen hat uns vor Kurzem von „starken Veränderungen“ beim Auftritt der Marke gezwitschert. Für uns war das Grund genug, mal konkret nachzufragen, was Tomason vor hat. René Krebber von Tomason hat sich unserer Frage gestellt und dabei einige interessante Infos verraten. Aber lest selbst.
Seit vielen Jahren ist Tomason unser Kunde und wir haben auf unseren Plattformen schon über einige neue Modelle berichtet, die normalerweise bei der Essen Motor Show vorgestellt werden. Das geschwungene Logo und die durchgängige Linie beim Design ihrer Räder hat sich im Kopf der Kundschaft verfestigt. Trotzdem hat man uns von Veränderungen beim Markenauftritt erzählt, denen wir ein wenig auf den Grund gehen möchten. Wir haben kurzerhand zum Hörer gegriffen und einfach mal nachgehakt. René Krebber hat die geplanten Veränderungen bestätigt. Ein neues Logo soll es geben und man möchte sich mehr auf die eigenen Wurzeln konzentrieren. Klingt spannend. Wir haben René gebeten, mal ein wenig aus dem Nähkästchen zu plaudern und dabei gerne auch ein wenig weiter auszuholen. Er hat sich das zu Herzen genommen und auch ein paar historische Punkte angesprochen, die selbst wir nicht kannten.
Der Originaltext von René Krebber zum neuen Tomason Markenauftritt:
Der Grundstein für die Marke Tomason wurde 2004 mit der ersten eigenen Felge, dem heutigem Klassiker, Tomason TN1 gelegt. Zuvor war das Unternehmen als reiner Großhändler im Bereich Reifen und Alufelgen tätigt und entschloss sich dann eine eigene Felgenmarke aus der Taufe zu heben. Da das TN1 ein solcher Erfolg war, mit dem keiner im Unternehmen gerechnet hatte, wurde der Entschluss gefasst das Programm zu erweitern.
In den drauf folgenden 10 Jahren ist die Designpalette immer größer geworden und die Marke ist gereift. Ende 2014 liefen bereits die ersten Planungen zu einer Neuausrichtung der Marke. Ein knappes Jahr hat das Projekt mittlerweile angedauert und nun stehen das neue Logo und 2 neue Rad-Designs in den Startlöchern. Wir haben uns dazu entschieden, unser Logo komplett zu ändern und neu entwerfen zu lassen. Dabei haben wir mit einem kleinen, jungen Designbüro zusammen gearbeitet, das uns recht schnell aufgezeigt hat, dass das alte Logo etwas angestaubt war. So ein Prozess kann mitunter sehr schmerzhaft sein, aber uns hat der unverblümte Blick eines Dritten sehr geholfen!
„Für uns war es immer wichtig, dass wir klar kommunizieren, wo wir herkommen und wofür das steht.“
Die Marke wurde im Ruhrgebiet, genauer gesagt, in Essen geboren und das sollte auch klar so kommuniziert werden. Für uns war es immer wichtig, dass wir klar kommunizieren, wo wir herkommen und wofür das steht. Eine Vielzahl unserer direkten Mitbewerber hat so eine spektakuläre und vielschichte Region nicht direkt vor der Haustür, von der Mentalität der Leute hier ganz zu schweigen. Aber wofür steht das Ruhrgebiet und was zeichnet den Ruhrpottler in seinem natürlichen Habitat aus?
Klar, offen und ehrlich ist er, er sagt gerne und meist auch ungefragt seine Meinung! Er weiß wo seine Wurzeln sind und dass der Erfolg seiner Region auf Kohle geboren ist. Hier wird Ehrlichkeit, Bodenständigkeit und harte Arbeit geschätzt und gelebt. All diese Werte wollten wir mit in unsere Cooperate Identity einfließen lassen.
Herausgekommen ist hierbei unser aktuelles Logo. Das T für Tomason wird durch einen stilisierten Bergwerkshammer darstellt, welcher typisch für unsere Region ist und sich vielerorts wiederfinden lässt.
Dieses Logo wird zukünftig auf Rädern von Tomason zu sehen sein
Das Schild, in dem sich der Bergwerkshammer bzw. das T von Tomason wiederfindet, steht für Stärke, Schutz und auch in einem gewissen Teil für Maskulinität. Der ehemals in Schreibschrift darstellte Tomason Schriftzug, wurde durch eine moderne, eher industrielle Schrift ersetzt. Es sollen Technik, Gradlinigkeit und Zukunftsorientierung vermittelt werden. Wir haben innerhalb dieses Logos zwei Blau-Töne gewählt, die sowohl für die Metallverarbeitung stehen können als auch für Wasser, denn das Ruhrgebiet erhält seinen Namen ja durch den Fluss, der quer durchfließt, nämlich der Ruhr.
Doch nicht nur das Logo soll sich ändern, wir werden unser komplettes Auftreten ändern. Dazu gehört nicht nur die Webseite, sondern auch unsere Social Media Kanäle, wie z.B. Facebook oder Instagram. Da wir mehr aus der Region zeigen möchten, haben wir uns ganz bewusst dazu entschieden, Fotoshootings mit Kundenfahrzeugen in Zukunft im Umkreis von maximal 50 Kilometer um Essen zu machen. Das Ruhrgebiet hat schließlich sehr viel zu bieten: Es gibt hier eine sehr große Menge an industriekulturellen Stätten, sehr viel Natur und wunderschöne Kulissen. Das Vorurteil, dass hier alles grau in grau ist, wollen wir widerlegen.
Ein erstes Shooting am Landschaftspark Duisburg hat bereits stattgefunden und die Resultate sprechen für sich.
Kundennähe wird für Tomason zukünftig eine noch wichtigere Rolle spielen
Als Unternehmen möchten wir noch mehr als zuvor die Nähe zum Endkunden suchen. Wir haben bereits unsere Fans bei Facebook über eine Neugestaltung unseres Tomason TN7 Rades entscheiden lassen und waren von der regen Teilnahme und dem Ergebnis positiv überrascht.
Wir möchten uns nicht auf eine Käuferschicht konzentrieren, sondern ein gutes Komplettpaket schnüren und versuchen, so viele Bedürfnisse wie möglich zu befriedigen.
Desweiteren werden wir zwei neue Rad-Designs präsentieren, die absolut zeitgemäß und trendig sind, aber dennoch wieder in unsere Tomason-Familie passen. Denn es ist uns sehr wichtig , dass ein Tomason-Rad als solches erkannt wird, da wir wissen, wo unsere Wurzeln sind.
BMW 1er M Coupe mit Tomason TN15
Vielen Dank an René für die ausführliche Erläuterung, in welche Richtung Tomason zukünftig gehen möchte. Das alte Tomason Logo war mit Sicherheit nicht schlecht und hat einen hohen Bekanntheitsgrad. Das neue Logo hat allerdings den Vorteil, dass es zwei sehr frische Farben beinhaltet und als Ganzes sehr modern wirkt. Mein Kollege hat mir gerade über die Schulter geschaut und sagte ganz unvoreingenommen zu mir: Das könnte auch ein Klamottenlogo sein. Warum auch nicht?! Ein Rad ist ja in gewissem Maße auch die Kleidung – oder sogar der Schmuck für das Auto.
Text: René Krebber, Arnold Kleitsch
Fotos: Tomason
Datum der Erstveröffentlichung: 15.09.2015