Als ich mit leuchtenden Augen durch die heiligen Hallen der Essen Motor Show lief, fiel mir dieses Prachtexemplar eines Breitbau-Monsters ins Auge. Ich wusste gleich, dass ich euch den Rauh-Welt Umbau des Ruf BTR III nicht vorenthalten darf und griff schleunigst zur Kamera!
Doch erstmal alles von Anfang an. Ihr seht hier den allerersten Ruf BTR III, der von Akira Nakai veredelt wurde, dem Bolt-On-Genie der japanischen Tuningschmiede Rauh-Welt Begriff, kurz RWB. Diese hat sich auf extremes Tuning von diversen Porsche-Modellen spezialisiert und existiert seit 1997 mit einem ganz eigenen Style durch Kombination europäischer und japanischer Nachrüstkomponenten. Kooperiert wurde bei diesem Über-Porsche mit Vianen Bodyworks, einem Spezialisten für Porsche-Umbauten aus den Niederlanden.
Die Basis des Porsche mit dem monströsen Heckflügel bildet ein wiederum auf dem Klassiker 964 Carrera basierenden Ruf BTR III, der im Vergleich zum Serienmodell mit 408 PS und 480 Nm Drehmoment aus einem 3,4 Liter großen Sechszylinder-Boxermotor mit Turbolader schon einiges mehr an Leistung abrufen konnte. RWB packt da nochmal eine Schippe drauf und gibt einen Wert je nach Ladedruck zwischen 520 und 550 PS sowie 750 Nm maximales Drehmoment an. Damit muss sich der BTR III absolut nicht vor aktuellen Sportwagen verstecken! Ruf Automobile GmbH selbst existiert in der heutigen Form seit 1983 und veredelt Porsche-Modelle oder kreiert eigene Fahrzeuge auf der deren Karosserie-Basis. Die Basis der Ruf-Kreation, der Porsche 964, wurde ab 1988 ausgeliefert und bietet auch für heutige Verhältnisse einen phänomenalen cw-Wert von 0,32! Das muss man erstmal unterbieten.
Was RWB aus dem BTR III geschaffen hat, sieht aus wie ein waschechter Rennwagen, nur dass selbst die echten Boliden aus den Rennserien zur damaligen Zeit keine solch extremen Verbreiterungen der Kotflügel vorzuweisen hatten, aber genau das ist es doch, was das momentan so angesagte Styling aus Fernost ausmacht! Und was passt am besten in die unverschämt breiten Radkästen? Na klar, mindestens genauso brutale Tiefbettfelgen! Und zwar hauseigene RWB WorksWheels in den Maßen 10,5×18 vorne auf 265/35er und 12,5×18 auf 315/30er Walzen von Pirelli. Bei Baustellen auf der Autobahn sollte man dringlichst die linke Spur meiden, denn mit diesem Porsche könnten die zwei Meter Fahrbahnbreite schnell ganz schön eng werden!
Fotos: Arnold Kleitsch
Datum der Erstveröffentlichung: 03.04.2016