Für Rallye- und Driftfahrer ist eine hydraulische Handbremse ein wahres Wunderwerk. Dadurch können extreme Lenk und Driftmanöver sehr präzise eingeleitet und gesteuert werden und ermöglichen das Einleiten von unglaublichen Drift-Winkeln. Doch was genau sind die Unterschiede zur herkömmlichen Handbremse und welche Risiken bringt solch ein Umbau mit sich? Wir haben uns die Thematik näher angesehen und euch die wichtigsten Punkte aufgelistet.
Wie funktioniert eine hydraulische Handbremse?
Gerade im Driftsport reichen über einen Seilzug funktionierende Handbremse meist nicht aus, entweder ist die Bremswirkung nicht stark genug oder sie tritt mit starker Verzögerung ein. Der Umbau auf eine hydraulische Handbremse ist hier die meistgewählte Erweiterung, dadurch kann die Bremswirkung um ein vielfaches verstärkt und beschleunigt werden, was dem Fahren in engen Kurven im Rallye- und Driftsport zu Gute kommt.
Eine hydraulische Handbremse wird in den bereits vorhandenen Bremskreis des Fahrzeugs eingebaut und ermöglicht durch Betätigen eines Hebels das sofortige Blockieren der hinteren Räder. Damit dieser Effekt eintritt, wird die Bremsleitung welche für die Hinterräder zuständig ist unterbrochen und durch eine hydraulische Handbremse ersetzt. Beim Betätigen der Handbremse wird somit der gesamte Bremskreis geschlossen und der Druck auf die hinteren Bremskolben verlagert.
Prinzipiell wird für diesen Umbau lediglich ein weiterer Bremszylinder, Hydraulikleitungen und ein Bremshebel benötigt.

Unterschied zur herkömmlichen Handbremse
Der Sinn und Zweck einer hydraulischen Handbremse besteht darin, innerhalb kürzester Zeit die hinteren Räder vollständig zu blockieren um einen Drift einzuleiten oder um viele enge und scharfe Kurven nacheinander zu durchfahren. Gerade im Rallyesport entstehen oft Situationen, in denen viele scharfe Kurven nacheinander mit einer vergleichsweise hohen Geschwindigkeit gemeistert werden müssen. Eine Serienmäßige Seilzughandbremse welche im Straßenverkehr genutzt wird kann in solchen Fällen aufgrund der schwächeren Bremskraft nur bedingt verwendet werden.
» Welche Reifentypen gibt es? Alle Reifentypen im Überblick!
Hydraulische Handbremse: Risiken & Gefahren
Abgesehen von der deutlich stärkeren Bremskraft bringt der Umbau auf eine hydraulische Handbremse auch Nachteile mit sich. Da beim Betätigen der Handbremse auch beim fachgerechten Einbau die Funktion der Betriebsbremse ausfällt, kann währenddessen keine Bremswirkung auf die hinteren Räder ausgeübt werden. In gefährlichen Situationen kann der Fahrer hier sehr schnell die Kontrolle über das Fahrzeug verlieren und dieses auch nur bedingt Bremsen.
Wenn der Einbau einer solchen Handbremse nicht fachgerecht durchgeführt wurde, besteht außerdem die Gefahr auf undichte Stellen im Hydrauliksystem der Bremsanlage, wodurch die gesamte Bremsanlage nicht mehr funktioniert. Ein solcher Umbau sollte also stets mit Bedacht und Vorsicht ausgeführt werden.
Keine Produkte gefunden.
Gibt es eine Straßenzulassung für hydraulische Handbremsen?
Grundsätzlich können Umbauten für hydraulische Handbremsen beim TÜV eingetragen werden. Jedoch muss für die Eintragung auch hier immer noch eine arretierende Feststellbremse vorhanden sein, deshalb sollte die serienmäßige Handbremse nicht ausgebaut werden. Da bei solch einer Art von Umbau die Bremsanlage betroffen ist, empfiehlt es sich den Umbau von einer fachmännischen Werkstatt durchführen zu lassen. Schließlich ist die Funktion der Bremse ein äußerst wichtiger Bestandteil der eigenen Sicherheit im Fahrzeug.
Für den normalen Straßenverkehr ist eine hydraulische Handbremse zwar verwendbar, jedoch stellt sich die Frage ob solch ein Umbau überhaupt notwendig ist, da die Funktion der serienmäßigen Handbremse in den meisten Fällen völlig ausreichend ist.