Gute Nachrichten für alle Händler, Käufer und Behörden: Eine KFZ Onlinezulassung wird ab Herbst diesen Jahres auch ganz einfach über das Internet möglich sein. Dafür haben die Länder nun eine Verordnung beschlossen, welche lästige Behördengänge in Zukunft erübrigt. Alle Infos und Details in unserem Artikel!
Beschlossene Sache: KFZ Onlinezulassung startet in Deutschland ab Herbst 2019
Großer Fortschritt in Sachen Digitalisierung: Der Bundesrat hat am 15. Februar einem Entwurf der Bundesregierung zugestimmt, der besagt, dass die Zulassung und Ummeldung von Fahrzeugen in naher Zukunft komplett digital ablaufen soll. Das sogenannte Projekt „i-Kfz“ spart dadurch nicht nur zeitaufwendige Behördengänge der Bürgerinnen und Bürger, sondern entlastet durch automatisierte Arbeitsgänge auch die Ämter. Laut Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer ist das Thema KFZ-Zulassung mit knapp 20 Millionen Zulassungsvorgängen im Jahr 2018 nicht nur eines der meistgenutzten Verwaltungsverfahren in Deutschland, sondern auch sehr eingestaubt:
„Wir wollen weg vom Papierkram und lästigen Behördengängen hin zu einer modernen, digitalen Verwaltung. Mit unserem Verordnungsentwurf werden wir nun auch das erstmalige An- und das Ummelden per Mausklick ermöglichen.“, so Scheuer. Mit der Verordnung solle „Bürgerservice pur“ geboten werden.
Was sind die Vorteile und Unterschiede bei einer KFZ-Onlinezulassung?
Die Vorteile der Onlinezulassung liegen auf der Hand. Denn sind wir mal ehrlich: Wer hat schon Lust auf das Nummernziehen bei einer KFZ-Stelle vor Ort? Auf den Punkt gebracht, gibt es für Privatpersonen nun einige Pluspunkte.
Vorteile von An- und Ummelden über das Internet:
- Einfacher Zugriff über Browser oder App
- Ausweis kann ganz einfach über Smartphone oder Kartenlesegerät eingelesen werden
- Sicherheitscode von Zulassungsbescheid I+II, sowie EVB und weitere Daten werden online eingegeben
- Bequem online bezahlen
- Bei Umschreibung: Zulassungsbescheid wird online generiert, es kann sofort losgefahren werden
- Lästige Wartezeiten auf dem Amt entfallen
- Anmeldungen und Umschreibungen sind rund um die Uhr möglich
- Keine Ortsabhängigkeit mehr durch Zulassungsstellen
- KFZ-Plakette kommt per Post und muss dann nur noch auf das Nummernschild geklebt werden
- Standardisierte Zulassungsanträge für Privatpersonen werden in vielen Fällen vollautomatisiert
- Bundesregierung rechnet mit knapp 3 Millionen Stunden Zeitaufwand und 20 Millionen Euro Ersparnis durch wegfallende Behördengänge
Auch in Sachen Kennzeichen ergeben sich hier bequeme Optionen: Wer ein Nummernschild kaufen möchte, kann dies ebenfalls gleichzeitig ganz einfach online durchführen. Hierbei gibt es gegenüber dem Kennzeichenverkauf vor Ort bei entsprechenden Zulassungsstellen ebenso einen deutlichen preislichen Vorteil von teilweise bis zu 50%.
KFZ-Zulassung online: Was ist aktuell schon möglich?
Schon seit mehreren Jahren wird immer wieder daran gefeilt, die internetbasierte Fahrzeugzulassung auch in Deutschland zu ermöglichen. Die Einführung und Entwicklung des Projektes „i-Kfz“ erfolgte dabei stufenweise.
Seit Januar 2015 war es beispielsweise schon möglich, online Anträge zur Außerbetriebsetzung ganz einfach über die von Kommunen und Ländern bereitgestellten Websites zu stellen.

Im zweiten Schritt erfolgte ab Oktober 2017 die Möglichkeit, eine Wiederzulassung online zu beantragen. Voraussetzung war hierbei, dass Halter und Zulassungsbezirk identisch waren und das bei der Außerbetriebssetzung reservierte Kennzeichen wiederverwendet wurde.
Aufgrund der damit verbundenen, deutschlandweiten Echtzeit-Erfassung, -Speicherung und -Überprüfung von HU- und SP-Daten wurde die Grundlage geschaffen, weitere Zulassungsverfahren zu digitalisieren. Daraufhin folgte im Januar 2018 die Zulassungsbescheinigung Teil II (ehemals Fahrzeugbrief), welche über einen verdeckten Sicherheitscode verfügt und damit den Weg zur flächendeckenden Digitalisierung aller Vorgänge rund um die KFZ-Zulassung ebnete (Stufe 3 – ab Herbst 2019).
i-Kfz: Was sind die Pläne für die Zukunft?
Wie erwähnt, sollen Privatpersonen im Herbst diesen Jahres die genannten Optionen vollständig nutzen können. Der Ansturm darauf könnte nicht nur enorm sein, sondern bei ordnungsgemäßer Umsetzung auch auf überwiegend positive Resonanzen stoßen.
In einer weiteren, vierten Stufe des Projektes sollen dann auch gewerbliche Fahrzeughalter die entsprechenden Möglichkeiten geboten werden. Hier könnten jährlich dann rund 5 Millionen Euro eingespart werden.
Der Verkehrsminister bringt es auf den Punkt: „Künftig heißt es einfach: klicken und losfahren“. Wir bleiben für euch am Ball und hoffen, dass er damit Recht behält.
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Datum der Erstveröffentlichung: 19.02.2019