Einsatzwagen von James Bond, Computerspiel-Protagonist und jetzt auch Szene-Star: Bisher ist der Lotus Esprit Turbo nicht unbedingt durch seine Präsenz in der Tuningszene aufgefallen. Bis jetzt!
Lotus Esprit Tuning auf der Essen Motor Show
Eines ist völlig klar: wenn die Essen Motor Show ruft, kommen wir! Und natürlich geht das nicht nur uns so. Die 2023er Ausgabe kann in jeder Hinsicht als voller Erfolg gewertet werden. Und uns fiel wie immer das Selektieren schwer. Natürlich nicht, weil vor Ort keine geeigneten Artikelaspiranten am Start waren. Eher das Gegenteil. Es gibt zu viele krasse Autos in Essen. Es ist unmöglich, der Veranstaltung auch nur im geringsten gerecht zu werden, ohne einen riesigen Roman zu verfassen. Also konzentrieren wir uns wie immer auf einzelne Highlights. Und ein Lotus Esprit Turbo ist für uns in der Szene auf jeden Fall ein Highlight!
Die Geschichte des Lotus Esprit
Den britischen Autobauer Lotus kennen vermutlich die meisten von euch. Aber wie sieht es mit dem Modell Esprit aus? Das Design des Sportwagens beruhte auf Ideen von Giorgetto Giugiaro und wurde in den 1970ern vom Prototypen zur Serienreife gebracht. Zunächst tat der Mittelmotor-Sportwagen sich schwer, ein Publikum zu finden. Gründe hierfür werden oft in der recht überschaubaren Leistung gesucht. Dieses Problem erledigte sich jedoch spätestens mit Einführung des Lotus Esprit Turbo und seinen 214 PS und 271 Nm.
Nun befanden wir uns bereits in den 1980ern und das Modell hatte bereits zwei Einsätze als Dienstwagen von James Bond absolviert. Roger Moore steuerte den Esprit sowohl in „Der Spion, der mich liebte“ von 1977 als auch in „In tödlicher Mission“ von 1981. Es sollte auch nicht nur bei diesen Filmauftritten bleiben.
Das ikonische, kantige Design des Lotus Esprit wurde nach der Übernahme von Lotus durch General Motors stark abgerundet und glatt gezogen. Nun begann für das Modell auch die Ära als Computerspiel-Star. Unsere in den 1980ern geborenen Leser werden sich sicher noch an „Lotus Esprit Turbo Challenge“ von 1990, „Lotus Turbo Challenge 2“ von 1991 sowie „Lotus III: The Ultimate Challenge“ aus dem Jahre 1992 erinnern.
Tatsächlich lief die Produktion für den US-Markt bis ins Jahr 2004, nachdem für Europa bereits 2002 Schluss mit dem Lotus Esprit war. In rund 28 Jahren kam man auf über 10.000 gebaute Einheiten. 2009 kam dann mit dem Lotus Evora der offizielle Nachfolger des Esprit auf den Markt und schaffte es bis zur Ablösung durch den Emira auf rund 6.000 Einheiten.
Lotus Esprit goes „tuningXperience“
Wie wir es nicht müde werden, zu betonen, muss die Fahrzeugauswahl der „tuningXperience“ auf der Essen Motor Show keinen internationalen Vergleich scheuen. Die von Tuningexperte Sven Schulz kuratierten Exponate zeigen traditionell einen Querschnitt durch die internationale Tuningszene. Und besonders freut es das Redaktionsherz, dass in Essen alle (tXp-)Fahrzeuge mit Datenblättern ausgestellt werden. So konnten wir im Falle des Lotus Esprit Turbo auch einiges über seinen Background erfahren.
Der Wagen wurde am 13. September 1985 im Vereinigten Königreich ausgeliefert und fand am 5. Oktober 1994 seinen Weg in die Niederlande. Es handelt sich um eines von insgesamt 3910 produzierten Exemplaren. Also was macht man damit? Richtig! Walzen drauf und runter auf den Boden mit dem Teil! Der sowieso schon extrem flache Wagen ist dank dem verbauten Luftfahrwerk weniger als einen Meter hoch, wenn die Luft aus den Bälgen ist.
Der Radsatz ist natürlich nicht von der Stange, sondern spezielle für den Lotus Esprit angefertigt worden. Aus 16-er BBS RS Sternen werden hier Walzen in 9 und 12 x 17 Zoll!
Fazit zum Lotus Esprit Tuning
Wir sind immer hoch erfreut darüber, wenn vergleichsweise rare Fahrzeuge wie der Lotus Esprit Turbo ihren Weg in die Tuningszene finden. Wenn, wie in diesem Fall, respektvoll mit dem Basisfahrzeug umgegangen wird, gibt es sogar noch mehr Applaus!
Mega Auto. Und einer meiner beliebtesten Bond Filme. Kompliment an die Tuner!