Altkennzeichen sind zurück auf Deutschlands Straßen und geben Autofahrern die Möglichkeit, ihre regionale Herkunft und nostalgischen Stolz zu zeigen. Seit 2012 können viele Städte und Kreise ihre historischen Kennzeichenkürzel wieder ausgeben – ein Trend, der sowohl bei Liebhabern klassischer Fahrzeuge als auch in der Tuning-Szene auf Begeisterung stößt. Dieser Artikel beleuchtet die Geschichte der Altkennzeichen, erläutert, wo sie heute verfügbar sind, und zeigt, warum sie für viele weit mehr sind als nur eine Buchstabenkombination.
Was sind Altkennzeichen?
Altkennzeichen stehen für Identität und ein Stück Heimatgeschichte. Früher trugen viele Städte und Kreise in Deutschland ihre eigenen Kennzeichenkürzel, oft bestehend aus den Anfangsbuchstaben der Stadt- oder Kreisnamen. Diese Abkürzungen machten sofort klar, woher ein Auto stammte – ein Fahrzeug aus Bad Tölz konnte man am „TÖL“ erkennen, und ein Wagen aus Schwandorf trug stolz das Kürzel „SAD“.
Aber was macht die Altkennzeichen so besonders?
- Sie sind ein Symbol für regionale Identität
- Sie verleihen dem Fahrzeug eine individuelle Note, die für viele Menschen wichtig ist
- Sie wecken Erinnerungen an vergangene Zeiten und damit verbundene Erlebnisse
Heute, mit der Reaktivierung dieser Kennzeichen, können Menschen wieder ihre Wurzeln auf ihren Autos zeigen. Und gerade für Auto- und Tuningfans bieten Altkennzeichen einen besonders attraktiven Reiz, da sie dem Fahrzeug eine persönliche, einzigartige Note verleihen.
Geschichte der Altkennzeichen
Die Geschichte der Altkennzeichen begann in den 1950er Jahren, als die regionale Kennzeichnung von Fahrzeugen eingeführt wurde. Fast jede Region erhielt ein eigenes Kürzel, das die Bindung der Menschen an ihre Heimat verdeutlichte. Doch dann kam in den 1970er Jahren die große Gebietsreform – und viele dieser traditionellen Kürzel verschwanden. Die Reform führte zu größeren Verwaltungseinheiten, was zur Vereinheitlichung der Kennzeichen beitragen sollte.
Das Ergebnis? Zahlreiche alte KFZ Kennzeichen wurden durch neue, zentralisierte Kürzel ersetzt. Die lokale Vielfalt ging verloren und viele Regionen trugen plötzlich denselben Buchstabencode. Was für die Verwaltung praktisch war, fühlte sich für viele Menschen wie ein Verlust an.
Ein paar Zahlen und Fakten zur Gebietsreform und ihren Auswirkungen auf Altkennzeichen:
- Die Reform führte zur Abschaffung hunderter Altkennzeichen.
- Ehemalige Kreise wurden zu Verwaltungseinheiten zusammengelegt, wodurch regionale Kürzel wegfielen.
- Über 40 Jahre lang waren viele dieser Kürzel nicht mehr erhältlich.
Doch das Interesse an den Altkennzeichen blieb bestehen. Die Sehnsucht nach regionaler Identität wuchs, und damit auch die Forderungen nach einer Rückkehr der alten Kürzel. 2012 wurde schließlich die Wiedereinführung vieler Altkennzeichen beschlossen – ein Schritt, der bei vielen auf große Begeisterung stieß.
Wo und seit wann gibt es Altkennzeichen wieder?
Die Rückkehr der Altkennzeichen wurde 2012 offiziell ermöglicht, als das Bundesverkehrsministerium beschloss, die alten Kürzel wieder zuzulassen. Seitdem können Kreise und Städte in ganz Deutschland ihre historischen Kennzeichen wieder anbieten – ein echter Erfolg für Heimatfreunde und Individualisten. Diese Änderung hat in der Autofanszene für große Freude gesorgt.
Eine Übersicht der beliebtesten Reaktivierungen:
- AC – Kreis Aachen: wieder verfügbar seit 2012, ursprünglich genutzt von 1956 bis 1972
- BIN – Kreis Bingen: reaktiviert seit 2013, früher genutzt von 1956 bis 1969
- CAS – Kreis Castrop-Rauxel: seit 2014 erneut verfügbar, vorher von 1956 bis 1975 in Gebrauch
- GMÜ – Kreis Gmünd: wieder seit 2013 zugelassen, ursprünglich von 1956 bis 1973 aktiv
- HEB – Kreis Herzogenaurach: reaktiviert seit 2012, zuvor von 1956 bis 1972 geführt
- I – Stadt Itzehoe: verfügbar seit 2013, ursprünglich von 1956 bis 1974 im Umlauf
- OL – Kreis Oldenburg: seit 2014 reaktiviert, früher von 1956 bis 1977 ausgegeben
- WIL – Kreis Wittlich: seit 2013 wieder verfügbar, ursprünglich von 1956 bis 1970 genutzt
- ZP – Kreis Zschopau: verfügbar seit 2013, vorher im Einsatz von 1956 bis 1973
Die Liste ist allerdings noch lang nicht vollständig. Die Entscheidungen zu einer Wiedereinführung werden seit 2012 bis heute von Landkreis zu Landkreis getroffen, so dass es auch in Zukunft immer mal wieder zur Einführung „neuer“ Altkennzeichen kommen kann.
Viele Kreise und Städte bieten inzwischen die Option an, beim Anmelden eines Fahrzeugs das alte Kürzel zu wählen. Der beste Weg, herauszufinden, ob das eigene Wunschkennzeichen verfügbar ist, führt über das jeweilige Straßenverkehrsamt.