Ein Thema, das jeden einzelnen von euch betrifft: Die KFZ-Kennzeichen Position am Fahrzeug! Jeder von euch hat Spaß am Tuning – und zwangsläufig auch Nummernschilder am Auto. Zwei beinharte Fakten, die gerne kollidieren.
Eigentlich ist es optisch immer im Weg und dennoch ist es nunmal Pflicht: Das KFZ-Kennzeichen. In Tuningkreisen wird das Nummernschild spätestens ein Thema, wenn es ans Cleanen der Karosserie geht, denn meistens ist für das Blech eine Mulde oder Sicke vorgesehen, die ganz und gar nicht mit einer Cleaningkur zu vereinbaren ist. Wir gehen jetzt mal vom Normalfall aus: Ein Fahrzeug, das angemeldet ist und sich auf der eigenen Achse zu Events und Treffen bewegt, muss immer mit ordnungsgemäß platzierten Kennzeichen versehen sein. Dies trifft natürlich nicht auf klassische „Trailerqueens“ ohne Zulassung zu.
Egal, ob nun geschweißt, gespachtelt oder gezinnt wird: Die vom Fahrzeughersteller vorgesehenen Kennzeichenmulden wird von vielen Tunern zu Leibe gerückt. Da das Cleanen der Karosserie jedoch leider nicht von der Kennzeichenpflichtpflicht befreit, müssen alternative Montagearten her. Und diese gibt es in Hülle und Fülle … aber dazu später mehr!
Über die verschiedenen und standardisierten KFZ-Kennzeichenpositionen haben wir ebenfalls ein Video für euch vorbereitet.
KFZ-Kennzeichen Position: Coole Kennzeichen
Abgesehen davon, dass das KFZ-Kennzeichen oft auf der optischen „Abschussliste“ von Tuningfans steht, hat es auch oft die Aufgabe, einen gewissen Coolnessfaktor zu transportieren. Was gibt es zum Beispiel für einen eingeschworenen VR6-Piloten geileres, als hinter seiner Landkreiskennung „VR 6“ prangern zu sehen? Die Möglichkeiten sind unbegrenzt und bei ganz glücklichen Kennzeichenbesitzern trägt sogar das Landkreiskürzel dazu bei, dem Nummernschild „Sinn“ zu geben. Autofahrer mit extrem gefragten Nummernschildern bekommen nicht selten horrende Summen angeboten, um ihre KFZ-Kennzeichen abzutreten. Ein prominentes Beispiel ist sicherlich das Blech mit dem magischen „GT 3“-Kürzel. Porschefahrer lecken sich natürlich die Finger nach so einem Kultkennzeichen. Im 21sten Jahrhundert muss man nicht mal mehr zur Zulassungsstelle fahren, um sich sein persönliches Wunschkennzeichen auszusuchen.
Montagearten des KFZ-Kennzeichen
Nun kommen wir auf die Montagearten zurück. Auf diesem Gebiet sind die Tuningfans absolut führend. Der angestrebte Optimalfall sieht meist so aus: Das Fahrzeug kann wie vom Gesetzgeber verlangt mit Kennzeichen zum Event bewegt werden. Die Teilnahme an „Show & Shine“-Contests kann jedoch ohne die störenden Bleche erfolgen. Um die eigentlich nicht mehr mit serienmäßigen Befestigungspunkten versehene Karosse ins rechte Licht zu rücken, kann man verschiedene Montagearten zum Einsatz bringen.
Wer nicht das KFZ-Kennzeichen selbst, sondern eigentlich nur die Sicke oder Mulde, die es beherbergt, loswerden will, kann das Nummernschild nach erfolgreichen Cleanen einfach aufkleben.
Soll es jedoch im „Ernstfall“ rückstandslos und vor allem unkompliziert entfernbar sein, bietet sich zum Beispiel eine Montage mit Hilfe von Saugnäpfen an. In manchen Fällen kommen auch extra hierfür vorgesehene Magnete zum Einsatz.
Des Weiteren gibt es unzählige Methoden, das Kennzeichen unter Zuhilfenahme von selbst konstruierten Winkeln und ähnlichen Vorrichtungen am Fahrzeug zu befestigen. Wir wollen als Beispiel die Frontstoßstange des VW Golf III heranziehen. Die hier vorhandene Sicke stört viele Tuner. Ist diese erst mal standesgemäß verschwunden, kann man die Unterkante des Stoßfängers (Im Bereich oberhalb der Kühleröffnung und damit vom Auge des Betrachters unbemerkt) 2 Bohrungen setzen. Platziert man im Inneren der Stoßstange an jeder dieser Bohrungen eine Mutter, ist man stolzer Besitzer von zwei „unsichtbaren“ Befestigungspunkten. Die Möglichkeiten, die Muttern in der Stoßstange zu fixeren, sind zahlreich. Es sollte aber auf jeden Fall eine belastbare Konstruktion gewählt werden. Schließlich soll die Sicherheit in keinster Weise beeinträchtigt werden.
Für die Winkel, die zwischen den neu entstandenen Bohrungen und dem KFZ-Kennzeichen vermitteln sollen und am besten mit Flügelschrauben befestigt werden, gilt das gleiche. Sie sind vor allem bei zügiger Fahrweise extremen Belastungen ausgesetzt und müssen dementsprechend stark ausgeführt sein.
Dies war nur eine von vielen möglichen Montagearten, die Sicherheit, einen geilen Fahrzeuglook UND Gesetzeskonformität gewährleisten. Doch was sagt das Gesetz eigentlich zum Thema „KFZ-Kennzeichen Position“?
Gesetzeslage zur Montage des KFZ-Kennzeichens
In der Fahrzeug-Zulassungsverordnung wird in Abschnitt 2 §10 neben grundlegenden Dingen wie der farblichen Gestaltung auch die vorgeschrieben Position erörtert.
So müssen zweiachsige Kraftfahrzeuge sowohl vorne als auch hinten ein regelkonformes Kennzeichen aufweisen. Das Hintere Kennzeichen muss zudem bei Dunkelheit beleuchtet sein. Man strebt an, dass das Kennzeichen auch aus 20 Metern Entfernung noch gut zu lesen und zu erkennen ist.
Das vordere Kennzeichen darf in einem Vertikalwinkel von bis zu 30 Grad gegen die Fahrtrichtung geneigt sein. Der untere Rand muss dabei mindestens 200 Millimeter vom Asphalt entfernt liegen. Für extrem tief rollende Tuningfans kann es da je nach Fahrzeugausführung schon zu Problemen kommen. Außerdem darf man die vorhandene Bodenfreiheit eines Fahrzeugs durch die Positionierung eines KFZ-Kennzeichens nicht verringern. Sowohl das vordere als auch das hintere Nummernschild müssen in einem Winkelbereich von 30 Grad beiderseits der Fahrzeuglängsachse in ausreichender Entfernung lesbar sein. Entsprechende Mulden darf man also nicht zu tief wählen. Wobei Tuner ja im Normalfall keine Mulden schaffen, sondern Abschaffen…
Datum der Erstveröffentlichung: 02.02.2015
Ich fahre ein Motorrad mit Seitenwagen. Das entsprechende Kfz-zeichen befindet sich, wie bei,
einer Solo-Maschine, am am hinteren Kotflügel der Maschine. Vom TÜV-Prüfer bekam ich die Auflage das Kfz-Zeichen woanders anzubringen. Ich frage mich wo. Zwischen der Maschine und dem Seitenwagen?