Neben normalen Lackierungen finden sich auf „Show & Shine“ Fahrzeugen auch oftmals regelrechte Kunstwerke. Die „Airbrush“-Technik ist hier klassischerweise die erste Wahl. Doch was steckt eigentlich hinter dem Begriff? Wir klären auf.
Das Wort „Airbrush“ setzt sich, wie unschwer zu erkennen ist, aus den beiden englischen Wörtern „Air“, also „Luft“, sowie „Brush“, was einen „Pinsel“ bezeichnet, zusammen. Gemeint ist natürlich kein „Luftpinsel“ sondern eine Lackierpistole.
Was ist Airbrush?
Durch spezielle Modelle mit feinen Düsen wird die Farbe unter Zuhilfenahme von Druckluft zerstäubt und auf das Fahrzeug aufgetragen. Im Gegensatz zu normalen Lackierungen erlauben „Airbrush“-Pistolen einen sehr viel feineren Farbauftrag, mit dem Könner echte Kunstwerke auf das Lackkleid eines Wagens zaubern.
Warum geht das nicht beim konventionellen Lackieren?
Ein weiterer Unterschied zum herkömmlichen Fabrauftrag ist, dass beim „Airbrushen“ nicht Nass in Nass gearbeitet wird, sondern die dünne Farbschicht sofort antrocknet. Deckende Farben verlangen so auch das Auftragen in mehreren Schichten. Damit die Farbe schlussendlich kratzfest und glänzend wird, muss auf Klarlack zurückgegriffen werden.
Braucht man dafür speziellen Lack?
Für die Verwendung in einer „Airbrush“ eignen sich weiterhin nur bestimmte Lacke. Die normalen Fahrzeuglacke besitzen meist eine zu grobe Pigmentierung, welche feines Arbeiten unmöglich macht. Im Umkehrschluss schlägt sich das auch auf den Preis auf, da diese Lacke in der Herstellung deutlich teurer sind.
Das richtige Werkzeug allein garantiert noch kein Kunstwerk
Zusätzlich zur verwendeten Farbe hängt die Qualität von „Airbrush“-Werken auch stark vom ausführenden Künstler ab. Man sollte es sich also gut überlegen, in wessen Hände man die Verzierung seines Fahrzeugs legt.
Woher stammt der Airbrush?
Ursprünglich kommt diese Technik aus den Vereinigten Staaten, wo Francis Edgar Stanley die erste Lackierpistole präsentierte. Neben dem Tuningbereich wird „Airbrush“ übrigens auch im Modellbau, Nageldesign, Kunst und Kosmetik verwendet.
Wie lange hält ein Airbrush?
Ein Airbrush hält genau so lange wie ein normaler Autolack. Er kann zudem nicht einfach wieder abgewaschen werden, da er nach der Fertigstellung mit Klarlack versiegelt wird.
Kann sich ein Airbrush abnutzen bzw. verschleißen?
Demnach kann sich ein Airbrush auch nicht verschleißen oder abnutzen, allerdings wird dieser natürlich, wie auch normaler Autolack, beschädigt, sollte es zu einem Unfall kommen. Allerdings ist es möglich, auch nur einzelne Teile des Autos mit einem Airbrush zu versehen, und nicht das komplette Auto. Das bedeutet, dass selbst nach einem Unfall, der Airbrush einfach erneuert werden kann, natürlich erst dann, wenn alle anderen Schäden (Kratzer etc.) behoben wurden. Allerdings ist die Rechtslage, selbst bei Fremdverschuldung nicht besonders günstig.
Was tun, wenn ein Airbrush durch einen Unfall beschädigt wurde?
Wird beispielsweise durch einen Unfall das Fahrzeug zerstört, oder beschädigt, hat man einen Anspruch auf Reparatur oder Ersatzzahlungen. Allerdings werden die Kosten des Airbrush, v.a. bei älteren Fahrzeugen nicht wieder erstattet, da, laut Gericht, v.a. bei älteren Fahrzeugen keine Wertsteigerung durch eine Neulackierung eintrete. Somit wird man, im Falle eines Unfalls, selbst wenn er durch Fremdverschuldung entstanden ist, wahrscheinlich auf den Kosten des Airbrush sitzen bleiben.
Datum der Erstveröffentlichung: 07.02.2014