In den letzten Jahren stolperte man immer häufiger über den Begriff „Stickerbomb“. Die Übersetzung des Wortes an sich ist kaum problematisch, jedoch ist vielen die Bedeutung dahinter unklar. AUTOTUNING.DE erklärt, was es mit dem Szenebegriff auf sich hat!
„Stickerbomb“ oder auch „Stickerbombing“ beschreibt in der Tuningszene nichts anderes als die Gestaltung einzelner Fahrzeugpartien oder sogar ganzer Wagen durch die massive Verwendung von Aufkleber. Der Flickenteppich von Farben und Formen erinnert an die „Stickerkunst“, die besonders in Großstädten stark verbreitet ist.
In Deutschland ist Stickerbomb eher ein Trend der letzten Jahre, hat das „Stickerbombing“ in Japan und den USA eine weitaus größere Verbreitung als hierzulande. Den Ursprung dieses Stils sehen die meisten in der JDM-Szene.
Doch das „Stickerbombing“ ist nicht einfach nur das wahllose Aufkleben von Stickern. Vielmehr geht es darum, mit den unterschiedlichen Größen, Farben und Formen ein homologes Gesamtbild zu schaffen.
„Stickerbomb“: Wie lange sind die Sticker haltbar?
Ein weiteres, nicht unbedingt offensichtliches Problem liegt auch in der Qualität und Haltbarkeit der Aufkleber: Gerade im Karosseriebereich ist das Stickerbombing stark den verschiedenen Umwelteinflüssen ausgesetzt und verkraften dies unterschiedlich gut. Einzelne Aufkleber bleichen aus oder lösen sich ab. Nach einiger Zeit entsteht so ein einmaliges Gesamtbild, welches viele „Stickerbomb“-Anhänger schätzen.
In der Regel sind Aufkleber dieser Art – wenn man auf die Qualität achtet – zwischen 7 und 8 Jahren haltbar.
Die verbreitetste Methode, um angebrachte Sticker länger haltbar zu machen und vor der Witterung und vor Verschleiß zu schützen, wäre, die Sticker mit Klarlack zu behandeln. Dies hat zur Folge, dass die Sticker überzogen werden, und der Lack eine Art Schutzschicht erhält. Ein weiterer positiver Effekt ist, dass die Sticker bei Sonneneinstrahlung einen schönen Glanz bringen, was einen edleren und hochwertigen Eindruck mit sich bringt. Allerdings besteht hier die Gefahr, dass die Sticker ausbleichen, oder die Farbe „abgewaschen“ wird, da Klarlack recht aggressiv ist. Man sollte sich also im besten Fall auskennen und nicht zu viel Lack auftragen.
Sticker oder Folien?
Eine Alternative zum klassischen „Stickerbombing“ stellen Folien dar, welche in einem entsprechenden Muster bedruckt sind. Die Montage ist hier deutlich einfacher und auch um Witterungsbeständigkeit muss man sich keine Sorgen machen, jedoch leiden Kreativität und Individualität darunter.
Wie werden Aufkleber für das Stickerbomb angebracht?
Das Anbringen eines „Stickerbomb“-Aufklebers bekommt man normalerweise mit ein wenig Geschick alleine hin. Zunächst sollte man allerdings die betroffene Stelle reinigen, damit der Aufkleber einen dreckfreien Untergrund hat. Das hat auch den Vorteil, dass die Sticker danach besser und länger kleben können. Danach muss man den Sticker nur noch auf die gewünschte Stelle kleben und andrücken.
Sollten sich kleine Blasen unter dem Aufkleber bilden, dann nimmt man am besten einen Rakel oder eine Karte zur Hand und wickelt diese in einem Tuch ein. Damit streicht man dann mit einem leichten Druck über den „Stickerbomb“-Aufkleber.
Wie lassen sich Sticker entfernen?
Im Allgemeinen gilt, dass Folien oder Sticker recht problemlos zu entfernen sind, und wenige bis gar keine Rückstände übrig bleiben. Hilfreich beim Ablösen der Folie/Sticker kann es sein, diese davor zu erwärmen, da sich der Kleber so besser lösen lässt.
Für ein problemloses Ablösen sollte aber ebenfalls darauf geachtet werden, dass der Lack weitestgehend frei von Beschädigungen ist, und es sich um tragfähigen Lack handelt. Es ist davon abzuraten, Sticker/Folien auf Stellen zu kleben, die unsauber oder zu dünn nachlackiert wurden (ggf. nach einem Unfall in der Reparatur).
Entwicklung des Stickerbomb Stils
Wie bei den meisten Trends üblich, so wurden auch beim Aufkommen des „Stickerbomb“-Styles viele Fahrzeuge in der Szene entsprechend gestaltet, teilweise ohne Plan und Konzept. Nachdem der erste Hype abgeklungen ist, finden sich immer mehr sinnvoll in das Gesamtkonzept integrierte Stickerflächen. Besonders Schweller, Lippen, Kotflügel oder die Motorhauben von Fahrzeugen sind beliebte Stellen für das „Stickerbombing“.
Ein Ersatz zum klassischen Stickerbombing wäre, statt vieler einzelner Sticker ein paar Folien zu verwenden. Diese bieten zwar ein weniger ausgefallenes Spektrum an Farb- & Motivkombinationen, allerdings sind diese Folien auch deutlich einfacher und problemloser zu entfernen.
Datum der Erstveröffentlichung: 20.01.2014