Überrollbügel wurden früher in Cabriolets eingebaut. Fahrzeuge sind heutzutage jedoch nicht mehr mit einem sichtbaren Überrollbügel ausgestattet. Doch wozu ist ein Überrollbügel gut und was ist das überhaupt? In diesem Artikel findet ihr viele Informationen über Überrollbügel.
Was ist ein Überrollbügel?
Ein Überrollbügel ist eine Metallkonstruktion. Meistens wird diese in getunten Fahrzeugen, Rallye- und Rennfahrzeugen oder in Cabriolets eingebaut. Im Gegensatz zum Überrollkäfig, beschränkt sich der Überrollbügel auf eine Ebene in der Längsachse, praktischerweise die B-Säule. Es gibt zweckmäßig Abstrebungen nach hinten, welche jedoch nichts an der Definition ändern.
Wofür ist ein Überrollbügel gut?
Neben der Fahrerbekleidung, den Gurten und den Sitzen trägt ein Überrollbügel im Falle eines Unfalls zum Schutz des Fahrers bei. Es ist also eine Schutzvorrichtung, die den Fahrgastinnenraum bei einem Überschlag oder Unfall schützen soll. Aus einem zentralen sich nach hinten abstützenden Bügel, im Bereich der B-Säule besteht der Überrollbügel. Diese Konstruktion soll bei einem Überschlag verhindern, dass das Dach zu sehr eingedrückt wird. Der Überlebensraum soll dadurch bestehen bleiben oder den Überlebensraum in einem offenen Cabriolet ohne Dach sichern.
Überrollbügel: Auch im Motorsport findet man seine Verwendung
Dem besten Rennfahrer kann auch ein Unfall passieren. Beim Motorsport werden deshalb ebenfalls Überrollbügel, Überrollkäfige und Clubsport-Bügel verwendet.
Wie wird ein Überrollbügel eingebaut?
Der Überrollbügel wird an den originalen Gurtpunkten beziehungsweise an der Sitzkonsole befestigt. Bei der Montage ist Bohren oder Schweißen überflüssig. Durch den Fuß des Bügels wird dies ermöglicht. Denn dieser ist so konstruiert, dass die Befestigung ohne Bohren möglich ist. Eine H-Strebe sowie ein Kreuz aus diagonalen Rohren ergänzen die vertikalen Rohre des Überrollbügels.
Wie man einen Überrollbügel einbaut, könnt ihr euch in diesem Video anschauen:
Wo ist ein Überrollbügel Pflicht?
Bei Traktoren ist ein Überrollbügel beispielsweise Pflicht. Besonders in steilem Gelände in der Forst- sowie Landwirtschaft gab es zahlreiche tödliche Unfälle durch Umstürzen. Alle neu zugelassenen forst- und landwirtschaftlichen Traktoren sowie Zugmaschinen müssen deshalb in Österreich seit 1960 und in Deutschland seit 1. Januar 1970 mit Umsturz-Vorrichtungen ausgerüstet sein.
Sind Überrollbügel auch in modernen Fahrzeugen vorhanden?
Mit einem sichtbaren Überrollbügel sind moderne Cabrios in der Regel nicht mehr ausgestattet. Zwecks der Ästhetik der Fahrzeuge wurde das Sicherheitsmerkmal weggelassen. In einem modernen Cabrio befinden sich die Insassen bei einem Überschlag jedoch nicht in Lebensgefahr. Denn es wurden andere, optisch nicht sichtbare Lösungen gefunden. Diese sind beispielsweise:
- Mit einem sogenannten Rollover stattet BMW viele Modelle aus. Hierbei handelt es sich um einen Überrollbügel, der sich bei einem Überschlag automatisch aktiviert und sich in Bruchteilen einer Sekunde ausfährt.
- Hinter den Rücksitzen integriert Audi im ersten A3 Cabrio starre Überrollbügel. Diese sind verchromt und stellen mit offenem Verdeck während der Fahrt einen Blickfang dar.
- Bei einigen seiner Cabrios wählt Opel die gleiche Lösung.
- Auch in die Windschutzscheibe integrieren einige Hersteller den Überrollschutz. Ein Schutz ist bei diesen Fahrzeugen optisch überhaupt nicht erkennbar, aber dennoch vorhanden. Die Windschutzscheibe ist stark gebogen und vergrößert. Außerdem sitzen Insassen tiefer in den Fahrzeugen. Dadurch sind auch groß gewachsene Personen sicher geschützt.
Geschlossene Pkw haben keinen eigenen Überrollbügel. Jedoch sind die selbsttragenden Karosserien häufig im Bereich der B-Säule entsprechend verstärkt.
Datum der Erstveröffentlichung: 15.12.2020