Laszla Bara aus Ungarn hat mit seinem Opel Combo S ein Fahrzeug gebaut, dass bei Betrachtern für viel Verwirrung sorgt. Häufig ist Betrachtern nicht einmal klar, um was für ein Basisfahrzeug es sich handelt. Und das hat gute Gründe…
Die Tuning World Bodensee war von der Pandemie und den damit verbundenen Event-Absagen mit am härtesten betroffen. Gleich drei volle Jahre lagen zwischen dem letzten Event und dem 2022-Comeback der Kultmesse. Nicht nur für TWB-Anhänger der ersten Stunde wie uns eine echte Geduldsprobe. Die Freude war groß, als wir endlich wieder die Luft des schwäbischen Meeres schnuppern durften. Und natürlich hatte die Tuning World Bodensee mit dem European Tuning Showdown auch wieder einen ihrer Eckpfeiler am Start.
Opel Combo S Tuning @ TWB 2022
Wie immer waren die Teilnehmer aus den verschiedensten Ländern angereist. Schließlich geht es beim ETS um die Krone im europäischen Spitzentuning. Ungarn wurde von Laszlo Bara vertreten. Der Sattler trat vor einigen Jahren bereits mit seinem Opel Combo beim ETS an. Doch Laszlo gehört zu den Tunern, die niemals ruhen. Wir haben den Wagen über die Jahre schon oft live inspizieren können. Ob auf heimischen Boden auf der AMTS in Budapest, auf den Rockford Fosgate Tuning Days in Karlsruhe oder auch bei seinem ersten ETS-Anlauf. Und immer sah der Wagen ein wenig anders aus.
Opel Combo S: Mehr Porsche als Opel?
Mittlerweile haben die Umbaumaßnahmen ein Level erreicht, bei dem sich die meisten Beobachter fragen, um was für ein Fahrzeug es sich überhaupt handelt. Hier kommt erschwerend hinzu, dass der Opel Combo nun nicht gerade häufig modifiziert wird und demnach sowieso schon nicht sehr bekannt in der Szene ist.
Die Porsche-Anleihen sind maßgeblich für den Status als absolutes Unikat. Wer kommt schon auf die Idee, einen kleinen Opel-Transporter mit einer Flatnose-Front zu segnen? Klare Antwort: Laszlo Bara! Das letzte Drittel des Fahrzeugs wurde dabei komplett auf Porsche-Unterteil umgebaut. Und selbstverständlich wurde auf Mittelmotor umgebaut. Mit einem 400 PS starken Boxster-Motor. Der Wahnsinn kennt keine Grenzen bei diesem Projekt!
Auch die Fahrwerkstechnik kommt vom Porsche Boxster S, wurde allerdings auf Airride umgerüstet. Der zugehörige Hardline-Ausbau dominiert den Bereich hinter den Recaro Sportster CS Sitzen.
Der Blick auf die Fahrgastzelle wird von Suicide-Doors freigegeben. Dass Laszlo als Sattler natürlich umfassende Sattlerarbeiten vorgenommen hat, wird vermutlich niemanden überraschen. Generell ist der Wagen wohl als Hommage an seine Handwerkskunst zu verstehen. Viele der mehr oder weniger auffälligen Details nehmen Bezug auf seinen Beruf.
Einen Porsche 928 Radsatz mit Zentralverschluss in 9 und 12 x 18 Zoll auf einen Opel Combo zu montieren ist schon eine Ansage für sich. Die Betten wurden poliert, die Sterne rot lackiert. Da darf natürlich auch die Porsche-Bremsanlage nicht fehlen!
Combo Hard Facts
Viele von euch werden schon mit dem Basisfahrzeug nicht vertraut sein. Der Opel Combo ist der Nutzfahrzeug-Sparte der Rüsselsheimer zuzuordnen. Die erste Generation ging 1986 an den Start und war quasi eine Kastenwagen-Variante des Kadett E. Der Nachfolger kam 1993 und war die Kastenwagen-Version eines Opel Corsa B und das Basisfahrzeug für Laszlos Dauerprojekt.
Das Nutzfahrzeug war schon ab Werk ein Zweisitzer. Lediglich der „Combo Tour“ trumpfte mit einer zweiten Sitzbank auf. Der Opel Combo wird bis heute gebaut, mittlerweile in fünfter Generation. Das aktuelle Modell wird auf der EMP2-Plattform des PSA-Konzerns produziert und ist daher Fahrzeugen wie dem Citroen Berlingo sehr ähnlich.
Fazit zum Opel Combo S
Laszlo Bara wird vermutlich niemals aufhören, seinen Opel Combo S weiter umzubauen. Er hat mittlerweile ein so krasses Level erreicht, dass man gespannt sein darf, wie es weiter geht. Ein Top Chop wäre doch eine Idee. Oder ein Cabrio-Umbau? Pick Up? Wir sind auf jeden Fall gespannt!