Der Fiat Multipla wird oft verspottet und als eines der hässlichsten Fahrzeuge aller Zeiten gebrandmarkt. Umso krasser ist es, dass jemand sich gewagt hat, den Van als Basis eines „Show & Shine“-Projekts aus zu wählen!
Fiat Multipla Tuning
In Sachen Expo Tuning Torino änderte sich 2023 so einiges. Durch den Umzug nach Parma ist es vor allem keine Expo Tuning TORINO mehr. Was jedoch blieb, ist der „Be better“-Award, der jedes Jahr unter einer handverlesenen Zahl von Teilenehmern ausgefochten wird. Im Jahr 2022 wurde dieser von einem Fiat Multipla gewonnen. Und da dieser Fiat Multipla sich auch 2023 die Ehre auf dem Event gab, haben wir uns ganz genau angesehen. Das Ergebnis: Der kriegt einen Artikel!
Die Fiat Multipla Story
Der Fiat Multipla schaffte es gerade noch so zum 90er-Auto. Der italienische Van ging von 1999 bis 2010 vom Band und war eng mit dem Fiat Bravo verwandt. Absolutes Alleinstellungsmerkmal war das Design des Wagens, wobei besonders die Leiste unterhalb der Frontscheibe als auffälliges Feature hervorstach. Der Multipla schaffte es 1999 zunächst zum Exponat einer Ausstellung des New Yorker Museum of Modern Art, bei dem Automobile vorgestellt wurden, die die Probleme der Automobilindustrie im 21. Jahrhundert lösen könnten.
Danach heimste er über die Jahre eher zweifelhafte Auszeichnungen ein. So schaffte er es zum Beispiel 2009 in die SPIEGEL-Liste der zehn hässlichsten Autos aller Zeiten. 2011 lief es nicht besser. Autobild Online rief zur Abstimmung über die peinlichsten Autos aller Zeiten auf. Und ratet mal, wer auf dem ersten Platz landete? Richtig, der Fiat Multipla.
Und auch die internationale Presse dachte sich zahlreiche Verunglimpfungen für das Modell aus. Wenn man bedenkt, dass es in Deutschland über die Jahre rund 20.000 Neuzulassungen gab, hat der außergewöhnliche Wagen hierzulande auf jeden Fall große Bekanntheit erreicht. Und spätestens, seitdem JP Performance sich dem Italiener angenommen hat, gibt es auch den einen oder anderen Befürworter des Modells.
Fiat Multipla Tuning @ Expo Tuning TORINO
Wenn ihr das Fiat Multipla Showcar näher betrachtet, welches wir in Parma vor die Linse bekommen haben, werden euch viele Details erst auf den zweiten Blick auffallen. Man setzt viele Features automatisch voraus und vergisst dabei ganz, dass es sich beim Multipla nicht um ein krasses Sportmodell gehandelt hat. Selbtsverständliche Dinge mussten hier von Grund auf neu erschaffen werden.
Dass dieser Motor nicht ab Werk verbaut war, wird den meisten Betrachtern einleuchten. Es gab im Fiat Multipla 16V-Motoren. Allerdings war da nichts von einem Turbo zu sehen und bei 1,6 Litern Hubraum und 103 PS war Ende. Der Engine-Swap verleiht dem Van direkt einen Batzen Glaubwürdigkeit.
Beim Blick in den Innenraum gibt es auch einiges zu entdecken. Während die Kühlbox damals tatsächlich ab Werk zu ordern war, ist beim Armaturenbrett doch einiges passiert. Und ein Tacho, der bis 2060 geht riecht auch schwer nach Modifikation.
In die Seitenspiegel integrierte Blinker. Joa, normal. Nur eben in diesem Fall perfekt in Spiegel integriert, die ab Werk nur spiegeln konnten.
Man sieht den Radhäusern ja förmlich schon an, dass sie keinerlei Bock auf ein geiles Setup haben. War dem Halter des Fiat Multipla jedoch egal. Er hat dem Wagen ordentlich Tiefgang verpasst. Dazu gab es, wie in Bella Italia üblich, einen Satz BTS Räder.
Der Pininfarina-Schriftzug ist eine harte Ansage. Der tatsächliche Multipla-Entwickler Roberto Giolito steht bis heute hinter seiner Kreation.
Unser Fazit zum Fiat Multipla
Der Halter dieses Fiat Multipla hätte jedes beliebe Autos als Basis wählen können. Aber er wählte den Multipla, der auch in seinem Heimatland nicht unbedingt als das coolste Modell aller Zeiten gilt. Alleine davor haben wir schon eine Menge Respekt. Aber dass dann sogar noch alle Register des Tunings gezogen wurden, schlägt dem sprichwörtlichen Fass den Boden aus. Multipla Tuning auf ganz hohem Niveau, sowas muss man sich erst einmal trauen. Zu recht hat der Wagen begehrte Trophäen eingeheimst. Wir sind gespannt, was ihr von dieser Kreation haltet!
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Datum der Erstveröffentlichung: 25.07.2023