Viele Fahrzeuge sind mit einem bestimmten Bremssattellack unterwegs. Auch ab Werk aus sind viele Bremssättel in einer schicken Farbe lackiert, um die Sportlichkeit und die Dynamik des Wagens zu unterstreichen. Er ist ein Blickfang und eine optische Erweiterung des Zusammenspiels von Felge, Bremse und Fahrzeugfarbe. Was es beim Bremssattellack zu beachten gibt, wie er aufgetragen wird und welche Unterschiede es gibt erfahrt ihr in unserem Lexikonartikel.
Das Wichtigste in Kürze
- Bremssattellack-Definition: Ein Bremssattellack ist eine spezielle hitzebeständige Farbe, die auf die Bremssättel aufgetragen wird, um diese optisch aufzuwerten und vor Korrosion zu schützen.
- Vorteile: Neben der optischen Aufwertung bieten lackierte Bremssättel zusätzlichen Schutz vor Rost und Schmutz.
- Anwendung: Besonders in der Tuning-Szene wird der Bremssattellack verwendet, um das Fahrzeug individueller und sportlicher erscheinen zu lassen.
Warum lackiert man einen Bremssattel?
Bremsenhersteller im Premium-Motorsportbereich benutzen lackierte Bremssättel schon seit Anbeginn als Markenzeichen. Um seinem eigenen Fahrzeug den Look einer Rennsportbremse zu verleihen haben auch Tuner angefangen, die Bremssättel ihrer Fahrzeuge in den gleichen Farben zu lackieren. Nach und nach wurden die Bremsenteile in den Fahrzeugfarben lackiert. Meistens auch passend zu den Felgen. Mit der Zeit wurden grelle und auffälligere Farben benutzt. Dabei wird der Kreativität keine Grenzen gesetzt.
Welcher Bremssattellack ist der Richtige?
Der Trend ging selbstverständlich nicht an der Industrie vorbei. Schnell hat man Lacke entwickelt, welche speziell für die Materialien verschiedener Bremssättel geeignet sind. Da Lack an der Bremse starken thermischen und auch mechanischen Belastungen ausgesetzt ist, ist der spezieller Bremssattellack nicht direkt mit herkömmlichem Autolack zu vergleichen. Wer es professionell machen möchte, kann sich vom Lackierer die Bremssättel lackieren oder pulverbeschichten lassen.
Für diejenige, die dies selbst und damit auch eine Ecke günstiger machen möchten, gibt es mittlerweile Bremssattellack in den unterschiedlichen Varianten. Es gibt ihn zum selbst verstreichen oder auch als Sprühlack. Man sollte jedoch nicht einfach drauflos arbeiten, wenn es um Sprühlack geht. Unangenehme Farbnebel oder weitere Farbspritzer auf Lack oder Bremse können die Folge sein.
Wie der Name schon sagt, ist dieser Lack speziell für den Bremssattel geeignet. Zum Auftragen des Lackes gibt es komplette Sets, in denen alle benötigten Materialien vorhanden sind. Wenn man die Farbe eines Bremssattels also von Hand aus neu lackieren möchte, kann man sich im Zubehörhandel oder im Netz die passenden Lacke kaufen. Sprühfolie eignet sich dafür allerdings nicht.
Wie lackiert man einen Bremssattel?
Um den Bremssattel zu lackieren ist eine Hebebühne von Vorteil, aber es funktioniert auch mit einem Rangierwagenheber – dauert damit aber oftmals länger.
- Zu erst einmal müssen die Räder zum Bremssattel lackieren abgenommen werden.
- Nachdem der Bremssattel frei zugänglich ist geht es an die Reinigung der zu lackierenden Teile. Dazu sollte man die betroffenen Stellen zuerst mit einer Drahtbürste so gut es geht von groben Schmutz und Rost entfernen. Da sehr viel Staub aufgewirbelt wird, sollte man sich selbst mit einer Staubmaske schützen.
- Sind alle Teile gereinigt sollte mit einem Bremsenreiniger alles nochmals gründlich gesäubert werden. Dadurch werden nochmal alle Teile von kleinen Dreckresten und Fettrückständen gesäubert.
- Um Teile vor dem Lack zu schützen, sollte man Stellen wie die Entlüftungsschraube der Bremssättel, Auflageflächen von Schwimmsattel und Staubmanschetten mit Klebeband abkleben.
- Anschließend kann mit dem Anmischen des Lacks begonnen werden. Dabei sollte man darauf achten, dass die Lackdosen erst kurz vor dem eigentlichen Einsatz geöffnet werden sollten. Das Mischungsverhältnis von Härter und Lack sollte unbedingt der Anleitung entnommen werden.
- Wer alle Bremssättel auf einmal lackieren möchte, muss darauf achten, dass der Lack nach dem Mischen mit dem Härter nur ca. zwei Stunden verarbeitungsfähig ist.
- Nun kann man mit dem Lackieren beginnen. Zu erst sollte eine dünne Schicht aufgetragen werden die kurz antrocknen sollte.
- Nach ungefähr 15 Minuten kann eine zweite Schicht aufgetragen werden. Man sollte dabei sehr genau arbeiten und nach Möglichkeit keine Gummiteile oder andere Teile der Bremsanlage mit Lack zu bestreichen.
Der Pinsel sollte man so wählen, dass man damit auch sehr fein arbeiten kann. Um sicherzustellen das der Lack das hält was er verspricht sollte man ihn einen Tag durchtrocknen lassen bevor man das erste Mal losfährt.
Datum der Erstveröffentlichung: 12.03.2018
Ich möchte auch den Bremssattellack erneuern. Gut zu wissen, dass ich hier auch die Staubmanschetten mit Klebeband abkleben muss. Zum Mischungsverhältnis von Lack und Härter werde ich lieber einen Experten hinzuziehen.
Ich habe einen alten Oldtimer und möchte diesen demnächst zum Autolackierer bringen. Hier soll auch der Bremssattel mit lackiert werden. Ich bin immer sehr nervös, wenn es um Veränderungen an meinem Fahrzeug geht und ich fühle mich nun entspannter, da ich den Ablauf jetzt kenne.