Zündkerzen sind das Herzstück eines jeden Benzinmotors und einer hohen thermischen Belastung ausgesetzt. Sie sorgen für einen stetigen und kräftigen Zündfunken um den Motor zu starten, die Leistung zu gewährleisten und um den Schadstoff-Ausstoß gering zu halten. Deshalb ist es umso wichtiger, stets die richtigen Zündkerzen zu wählen. Wie die Zündkerze aufgebaut ist und wie man eine defekte Zündkerze erkennen kann, erfährst du in diesem Artikel.
Das Wichtigste in Kürze
- Zündkerzen-Definition: Zündkerzen sorgen für die Zündung des Kraftstoff-Luft-Gemischs im Motor, was den Verbrennungsprozess startet.
- Wartung und Austausch: Abgenutzte Zündkerzen können zu Leistungsverlust und höherem Kraftstoffverbrauch führen. Sie sollten regelmäßig ausgetauscht werden, um eine optimale Motorleistung sicherzustellen.
- Anwendung: Zündkerzen sind in allen Verbrennungsmotoren unverzichtbar und sollten je nach Fahrzeugmodell und Nutzung überprüft werden.
Zündkerzen: Grundsätzliches Wissen
Die Funktion der Zündkerzen sind für Benzinmotoren von äußerst wichtiger Bedeutung: Die Zündkerze sorgt für das Entzünden vom Benzin-Luft Gemisch um den Kolben bzw. den Motor anzutreiben. Die Funktion eines Ottomotors könnte ohne Zündkerzen also nicht gewährleistet werden, da der Motor weder gestartet noch angetrieben werden kann.
In der Ausführung unterscheiden sich die jeweiligen Zündkerzen in Gewindedurchmesser, Wärmewert und Elektrodenabstand. Auf diese Nennwerte sollte beim Kauf von neuen Zündkerzen die zum jeweiligen Auto passen stets geachtet werden.
Zündkerzen müssen je nach Drehzahlverhalten des Motors bis zu 5.000 mal pro Minute einen Zündfunken an den Motor abgeben und sowohl bei kalten als auch warmen Temperaturen zuverlässig funktionieren. Die Thermische Belastung und starken Druckunterschiede sind dementsprechend also sehr hoch, weshalb eine regelmäßige Wartung äußerst wichtig für die Funktion des Motors ist.
Wie ist eine Zündkerze aufgebaut?
Der Zündstecker befindet sich am oberen Ende der Zündkerze, hier wird die nötige Spannung über das dicke Zündkabel erzeugt. Am anderen Ende findet der sogenannte Funkenüberschlag zwischen Mittelelektrode und Masseelektrode statt. Die Mittelelektrode leitet den erzeugten Strom weiter zur Masseelektrode um so das Benzin Luftgemisch im Brennraum zu entzünden.
Das Gehäuse der Zündkerzen besitzt zum einen Teil ein Einschraubgewinde welche in Richtung des Zylinders eingeschraubt wird, der andere Teil besteht hauptsächlich aus Keramik und dient als Isolator, um für einen durchgängigen Stromfluss durch die Mittelelektrode zu sorgen.
Erzeugt wird die nötige Spannung über die Zündspule. Von hier aus gelangt der Strom durch das Zündkabel zur Mittelelektrode, damit ein Funkenschlag zwischen Mittel- und Masseelektrode erzeugt werden kann.
Wärmewert bei Zündkerzen
Der Wärmewert gibt das Temperaturverhalten der Zündkerze an. Hierbei wird zwischen kalten und warmen Zündkerzen unterschieden. Bei einer für den Motor zu kalten Zündkerze wird die notwendige Arbeitstemperatur (500-900°C) nicht erreicht, was demzufolge zu Rußablagerungen in den Elektroden führt und die Zündenergie beeinträchtigt. Im Falle einer zu warmen Zündkerze kann es im schlimmsten Fall zu Glühzündungen und Schäden an Kolben und Ventilen kommen im führen.
Vereinfacht gesagt: Umso wärmer der Motor im Betrieb wird, desto kälter muss die Zündkerze sein. Wenn der Motor eine geringere Wärme erzeugt, wird eine wärmere Zündkerze benötigt. Bei Tuning-Fahrzeugen, welche oft etwas sportlicher bewegt werden und dementsprechend eine höhere Betriebstemperatur aufweisen, kann eine kältere Zündkerze, beispielsweise vom Hersteller NGK Abhilfe schaffen.
Zündkerzen Probleme: Was sind die Symptome?
Um eine defekte Zündkerze von einer intakten zu Unterscheiden sollte auf einige optische Merkmale bzw. Zündkerzengesichter geachtet werden. Da die unterschiedlichen Zündkerzengesichter jeweils eine anderes Problem beschreiben, haben wir euch die verschiedenen Gesichter aufgelistet und erläutert.
Verschlissene Zündkerze
Eine verschlissene Zündkerze kann entweder durch eine abgebrannte Masseelektrode oder/und Mittelektrode erzeugt werden. Ursachen hierfür könnten falscher Kraftstoff, nicht geeignetes Motoröl oder eine falsche Zündkerze sein. Hier gilt wieder zu prüfen ob eine warme oder kalte Zündkerze benötigt wird und welche verbaut wurde.
Abgebrannte Zündkerze
Auch hier könnte die Ursache falscher Kraftstoff oder nicht passendes Motoröl sein. Sollte der Fall eintreten, dass zu viel Motoröl verbrannt wird, empfehlen wir schnellstmöglich eine Werkstatt aufzusuchen, um die Ursache zu finden und zu beheben.
Zündkerze ist verölt
Eine stark verölte Zündkerze weist meist auf defekte Kolbenringe hin. Eine weitere Ursache könnte eine nicht festsitzende Zündkerze sein.
Zündkerze ist verkokelt
Eine verkokelte Zündkerze weist auf eine zu hohe Temperatur hin. Ursachen hierfür könnte ein zu fettes Kraftstoffgemisch oder einem falschen Wärmewert der Zündkerze sein. Besonders softwareoptimierte Fahrzeuge neigen zu einem zu fetten Gemisch, in diesem Fall sollte der Chip bzw. die Software nochmals überarbeitet werden.
Weiße oder Graue Zündkerzen
Zündkerzen mit weißen bzw. grauen Ablagerungen weisen auf ähnliche Probleme wie bei verkokelten Zündkerzen hin. Diese Ablagerungen entstehen bei zu hohen Temperaturen.
Die Mittelelektrode ist nicht mehr sichtbar
Wenn die Mittelektrode verbrannt beziehungsweise nicht mehr sichtbar ist, können falsche Ventilöffnungszeiten durch einen überdehnten Zahnriemen oder ein ebenfalls falscher Wärmewert die Ursache sein.
Schlechter Kontakt zwischen beider Elektroden
Wenn der Motor nur für Kurzstreckenfahrten gestartet wird, bilden sich Ablagerungen zwischen den Elektroden. Dadurch verkleinert sich der Abstand oder im schlimmsten Fall entsteht keinerlei Kontakt mehr, der für die Zündung notwendig ist.
Zündkerzen wechseln: Worauf muss ich achten?
Sollten eine oder mehrere Zündkerzen defekt sein, können diese natürlich auch selbst gewechselt werden. Notwendige Hilfsmittel hierfür sind lediglich ein Zündkerzenschlüssel und etwas technisches Know-How. Um an die Zündkerzen ranzukommen, müssen zu erst die Zündkerzenstecker abgesteckt werden. Diese befinden sich am anderen Ende der Zündkabel ausgehen in Richtung Motor. Mit etwas Kraft können diese abgesteckt werden und anschließend die Zündkerzen mit dem passenden Schlüssel gelöst werden. Beim einsetzen der neuen Zündkerze muss zwingend auf den richtigen Anziehdruck geachtet werden, am besten eignet sich hierfür ein passender Drehmomentschlüssel. Die Befestigung von Zündkerzen erfolgt immer im Uhrzeigersinn.
Zündkerzen kaufen: Hersteller, Kosten & Nennwerte
Da nicht jede Zündkerze in jeden Motor passt, sollten die Nennwerte und der Zahlencode bereits im Vorfeld bekannt sein. Eine falsche Zündkerze könnte ansonsten für eine nicht einwandfreie Zündung oder zu weiterführenden Schäden im Motor führen. Meist ist ein Blick in die Fahrzeugpapiere ausreichend um alle notwendigen Informationen zu erhalten. Bekannte Marken sind beispielsweise Zündkerzen von NGK oder BOSCH. Preislich bewegen sich beide Hersteller im Rahmen, für viele Modelle sind außerdem Sets mit mehreren Zündkerzen erhältlich.
Datum der Erstveröffentlichung: 26.07.2021