Wer sich an einen Motorumbau wagt, sollte auf jeden Fall gut gewappnet sein. Und damit spielen wir nicht nur auf das nötige technische Verständnis und die notwendige Erfahrung beim Schrauben an. Auch die richtigen Hilfsmittel sollten bereitstehen, bevor man den Termin für einen „Engine Swap“ festlegt!
Viele von euch kennen vermutlich Kumpels, die bereits erfolgreich Motoren getauscht oder umgebaut haben. Egal, wie erfahren und begabt dieser Kumpel auch sein mag: In einer leeren Halle hätte er diese Meisterleistungen mit Sicherheit nicht bewerkstelligt bekommen. Ohne die richtigen Hilfsmittel ist der beste Schrauber machtlos. Doch bevor wir euch die absoluten „Must haves“ näher bringen, zunächst ein paar Worte zum Thema „Motorumbau„.
Motorumbau: Eine Disziplin mit vielen Facetten
Das Wort „Motorumbau“ wird von jedem anders definiert. Zum einen redet man bereits von einem solchen Umbau, wenn ein vorhandener und funktionierender Motor umgebaut wird, was sich zumeist auf die Steigerung seiner Leistung konzentriert. Der Tausch des Motors gegen einen baugleichen Austauschmotor ist dann schon eine etwas umfangreichere Unternehmung. Hier wird der komplette Motor ausgebaut und gegen einen neuen oder revidierten Antrieb ersetzt. Die Königsdisziplin des Motorumbaus ist der in der Szene „Engine Swap“ genannte, komplette Umstieg auf eine andere Motorisierung. Dabei sind in den meisten Fällen auch Getriebe, Abgasanlage, Bremsen, Fahrzeugelektrik und viele weitere Elemente betroffen. Wer es hier auf die Spitze treiben möchte, verbaut einen Antriebsstrang aus einem völlig anderen Fahrzeug. Diese Art des Motorumbaus wird hierzulande aus TÜV-Gründen weniger oft praktiziert als zum Beispiel in den USA.
Verschleißteile erneuern gehört zum guten Ton!
Die wenigsten Schrauber nehmen einen gebrauchten Motor und verpflanzen diesen einfach. Ist das Aggregat sowieso schon einmal ausgebaut, empfiehlt sich das Erneuern zahlreicher Verschleißteile. Dichtungen und Co. verursachen einen weitaus größeren Aufwand, wenn der Motor wegen ihres Tauschs ausgebaut werden muss. Im Zuge eines sowieso stattfindenden Motorumbaus sollten die Sonderkosten für Verschleißteile also auf jeden Fall in Kauf genommen werden.
Welche Hilfsmittel benötigt man beim Motorumbau?
Mit einem Wagenheber alleine ist es bei einem Motorumbau nicht getan. Vor allem, wenn keine Grube oder Hebebühne vorhanden ist, sind Unterstellböcke absolutes Pflicht-Accessoire. Anheben und Absetzen sind also schonmal geregelt. Einen Schlagschrauber zur Hand zu haben, gehört ebenfalls zum guten Ton.
Um den Motor während dem Lösen aller Haltepunkte zu sichern und nach dem „Entkoppeln“ aus dem Motorraum heraus zu heben, ist ein Motorkran das Mittel der Wahl. Den Checkup und das Austauschen von Verschleißteilen nimmt man am besten vor, während der Motor auf einem Motorständer fixiert ist. So ist der Antrieb von allen Seiten wunderbar zugänglich. Die üblichen Werkzeuge wie Schraubendreher und Schraubenschlüssel in den verschiedensten Varianten und Größen sowie Hammer und Co. gehören natürlich zum selbstverständlichen Pflichtprogramm.
Was man beim Motorumbau alles erneuern sollte
Selbstverständlich hat hier jeder seine eigene „Schrauber-Meinung“ und das Erneuern von Verschleißteilen am Motor ist natürlich auch immer eine Frage des Aufwands und des Geldbeutels. Aber Ein Wechsel von Öl und Ölfilter ist definitiv Pflichtprogramm. Je nach Getriebe sollte auch das Ausrücklager erneuert werden, wenn diese Seite des Getriebes gerade sowieso frei zugänglich ist. Die Zündkerzen des Motors können zwar auch später noch problemlos getauscht werden, gehören aber dennoch zum „Rundum-Sorglos-Paket“ dazu.
Auch, wenn ein Motor keinerlei Undichtigkeiten aufweist, sollten zumindest die „einfachen“ Dichtungen erneuert werden. Auch, wenn auf den Tausch der Kopfdichtung verzichtet werden soll. Je nach Bauart gehören auch Zahnriemen und Steuerkette zu den typischen Kandidaten auf der Verschleißteilliste beim Motorumbau. Auch die Wasserpumpe reiht sich hier ein. Man könnte die Liste beliebig erweitern, letztendlich muss jeder selbst entscheiden, wie weit er hier gehen möchte.
Fazit
Wer einen Motorumbau durchführen möchte, sollte diesen auf jeden Fall gut planen und sich genau überlegen, was er im Zuge der Aktion alles erneuern möchte. Einen Geldpuffer für ungeplante Entdeckungen während des Umbaus sollte ebenfalls bedacht werden. Wer dann auch noch die richtigen Hilfsmittel zur Hand hat, muss den Motorumbau eigentlich „nur noch“ durchziehen!
Datum der Erstveröffentlichung: 01.06.2021