Wie Sven Mertens darauf kam, einen VW Golf Mk1 R32 mit DSG zu bauen? Ganz einfach: Sven liebt Einser. Sven liebt den kernigen R32-Sound. Ist doch klar, wo das hinführen musste…
Belgien im Juni 2022. Wenn die Risenation Crew ruft, sitze ich im Auto und rolle Richtung Belgien. „Risenation Classics“ war diesmal, der Name lässt es schon vermuten, den alten und ältesten Fahrzeugen gewidmet. Neben vielen klassischen Serienautos waren natürlich auch modifizierte Exponate anwesend. Darunter auch Svens VW Golf Mk1 R32, der mich schon von weitem angelockt hat!
Das Chateau d‘ Hélécine war bereits zuvor Location für Risenation-Events. Diesmal ging es jedoch etwas ruhiger zu. Umso besser konnte man sich auf die einzelnen Exponate einlassen. Zumal der Bereich mit den Serien-Oldtimern für mich sowieso schnell durchlaufen war.
Sven besaß den Einser, der ursprünglich ein 1,5-Liter Automatik war, schon länger. Lustigerweise stellte sich im Gespräch heraus, dass ich den Golf Jahre zuvor bereits vor der Linse hatte. Ebenfalls am Chateau d‘ Hélécine, nur 15 Meter weiter Richtung Gebüsch und ohne Engine Swap. Ohne R32 stach der Wagen damals halt noch nicht so hart aus der Zahl an geilen Einsern heraus.
Als sich Sven zusätzlich zum Ur-Modell noch einen Golf Mk5 R32 zugelegt hatte, geriet der Altwagen zunehmend in Vergessenheit und wurde wenig bewegt. Schuld daran: Der kernige Sound des R32. Dieses Alleinstellungsmerkmal sorgte dafür, dass die Wahl immer auf den Golf 5 fiel. „Ich habe den R32 dann aber abgegeben, weil mir der 1er mehr am Herzen lag.
Dann kam über Nacht die Idee, warum man nicht beides haben kann!“, blickt Sven zurück. JRS DubGarage aus Maastricht in den Niederlanden wurde ins Boot geholt und es konnte losgehen. Das Ergebnis ist so gelungen, dass ich mir sicher bin, dass der Wagen zum Szenestar werden wird. Sven hat ihn nämlich gerade erst ausgepackt!
Ein Traum von einem Golf I
Natürlich ist das Alleinstellungsmerkmal von Svens Golf unter der Haube positioniert. Doch auch ohne den Engine Swap ist der Wagen ein Eyecatcher in Mexico Beige.
Richtung Boden geht es dank einem Luftfahrwerk aus dem Hause HP Drive Tech. Die Peripherie dazu wurde im Kofferraum versteckt. Steht dem Golf I definitiv!
Beim Radsatz handelte es sich einmal um 15 Zoll BBS RA. Mittlerweile wurden sie zu dreiteiligen 17-Zöllern umgebaut, was besser mit der R32-Bremsanlage harmoniert. 345 Millimeter an der Vorder- und 310 Millimeter an der Hinterachse wollen schließlich verdeckt sein.
Die Fahrgastzelle wurde um Recaros mit Netzkopfstützen und ein Spucknapf-Lenkrad bereichert.
Fällt euch bei den Rückleuchten etwas auf? Richtig, der weiße Rückwärtsgang fehlt!
Einen VW Golf Mk1 R32 zu bauen, ist eine Ansage!
Ok, kommen wir zum absoluten Alleinstellungsmerkmal des Einser: Seinem implantierten Herz! Damit das Sechszylinder-Triebwerk seinen Platz unter der Haube des Golf I einnehmen konnte, wurden kurzerhand die Motorhalter des Spenderfahrzeugs eingeschweißt.
Das Getriebe wurde von Allrad- auf Frontantrieb umgebaut. Sven kommt jetzt in den Genuss, mit einem Golf I unterwegs zu sein und dennoch die Vorzüge eines DSG nutzen zu können.
Der Fächerkrümmer ist Marke Eigenbau, ab Kat übernimmt eine Gruppe-A-Anlage von Powersprint den Abstransport der Abgase.
Momentan ist der Wagen in Stage 1 mit 270 PS unterwegs. Beim Leergewicht des Golf I keine schlechte Sache.
Unser Fazit zum VW Golf Mk1 R32
Um im Golf-I-Game aufzufallen, muss man heutzutage schon etwas tun. Gefühlt gibt es unzählige geile Einser in der Szene. Mit einem VW Golf Mk1 R32 sticht man dennoch heraus. Ich denke, man wird von Sven Mertens und seinem Sechszylinder-Einser noch einiges hören! Er hat den Wagen in der Form nämlich gerade erst auf die Szene losgelassen!
Weitere VW Golf Mk1 R32 Tuning Bilder
Datum der Erstveröffentlichung: 27.09.2022