Wie funktioniert eigentlich die Achsaufhängung, wie macht sich ein Defekt bemerkbar und was gibt was gibt es bei einer Reparatur oder bei einem Austausch zu beachten? Wir haben das im Folgenden mal etwas genauer unter die Lupe genommen.
Wie funktioniert die Achsaufhängung?
Ist der Motor quer zu der Fahrzeuglängsachse angeordnet, dann wird das Drehmoment über schräg verzahnte Stirnräder an die Antriebswellen der Vorderräder übertragen. Wenn der Motor längs angeordnet ist, dann wird das Drehmoment von der Kupplung in dem Motorblock über eine schräg verzahnte Kegel-/Tellerrad-Kombination auf eine Kardanwelle längs der Fahrzeugachse übertragen.
Diese endet dabei in einem Tellerrad in dem Differentialgetriebe. In das Tellerrad greifen vereinfacht dargestellt die Kegelräder der quer zu den Rädern abzweigenden gleichlangen Antriebswellen ein. Das Übersetzungsverhältnis beträgt dabei bei Pkw 2,5 bis 4, sodass an den Antriebswellen dann das größte Drehmoment ankommt.
Das Bild der Komponenten der Autoaufhängung aus pkwteile.de
Das Differentialgetriebe versorgt beide Räder immer mit der gleichen Kraft, auch falls die Umdrehungsgeschwindigkeiten (beispielsweise in Kurven) nicht gleich sind. Bei Allrad-Wagen wird der Unterschied der Umdrehungsgeschwindigkeit von Vorder- sowie Hinterachsen durch ein Zentral- oder ein Längsdifferential ausgeglichen. Geschmiert wird ein Differentialgetriebe per Tauchschmierung, bei welcher der Tellerrad in eine Ölfüllung eintaucht und diese in feinste Tröpfchen vernebelt. Am Ende der Antriebswelle überträgt ein, von einer Achsmanschette geschütztes Kardangelenk mit Spline-Verzahnung, das Drehmoment zu dem Rad.
Gefahren einer defekten Achsmanschette
Eine defekte Achsmanschette lässt das darin enthaltene Schmierfett austrocknen oder Fremdkörper eindringen, was zu Geräuschen oder der Zerstörung des Kardangelenks führt. Um eine maximale Laufruhe sicherzustellen, müssen Teller- und Kegelrad des Differentialgetriebes gemeinsam ausgetauscht und deren Zahnflankenspiel, entsprechend den aufgestanzten Werten, mit der Messuhr eingestellt werden.
Defekte von der Achse und dem Achsantrieb
Wenn Achse und Achsantrieb nicht mehr ordnungsgemäß funktionieren sollten, kann das am Verschleiß oder an mechanischen Beschädigungen an den Zahnrädern, dem Querdifferential oder an einem Verschleiß der Dichtungen liegen. Ebenso könnten das Sperrdifferential beschädigt sein oder mechanische Beschädigungen an der Achse selbst vorliegen.
Ein weiterer Defekt, der nicht zu vernachlässigen ist, ist das Auftreten von Korrosion und Oxidation an den entsprechenden Bauteilen.
Anzeichen für Defekte bei der Achse und Achsantrieb
Es gibt einige Punkte und Symptome, an denen sich ein Achsantrieb Defekt erkennen lässt. Sollte beispielsweise Lärm in dem Getriebegehäuse bei schneller Fahrt zu hören sein, das Differential Öl verlieren, oder sich das Getriebe übermäßig erwärmen, ist Achtsamkeit gefragt. In diesem Fall sollte die Achse und der Achsantrieb genauer überprüft werden.
Auch weitere Anzeichen können ausschlaggebend für einen Defekt sein:
- Bodenvibrationen während der Fahrt
- Die Lager sind wackelig
- Die Achse ist schwergängig
- Verbiegung oder Verformung von der Achse sowie den angrenzenden Teilen
Ursachen für eine defekte Achse und Achsantrieb
Was aber könnte die Ursache für einen Defekt sein und wie könnte sich dieser schon im Vorfeld vermeiden lassen? Die wichtigsten Punkte sind hierbei:
- Ein Verschleiß der Zahnräder
- Eine unzureichende Schmierung des Differentials und aller rotierenden Elemente
- Verschmutzung von Dichtungen
- Verschleiß von Dichtungen
- Zu sportliche, ruppige bzw. aggressive Fahrweise
- Beschädigungen durch einen Unfall oder durch Unachtsamkeit
- Gelockerte Halterungen
- Unverhältnismäßige Abnutzung der Kupplung (bspw. bei zu grober Betätigung)
Diagnose: Wie erkennt man einen Defekt?
Der Zustand von Achse und dem Differenzial lässt sich ohne ein spezielles Werkzeug erkennen. Mit einem Wagenheber, einer Grube oder auch mit einem Lastzug kontrollieren Sie sämtliche relevanten Teile auf Zustand, sowie Beweglichkeit. Achten Sie dabei auf die Schmierung von der Hinterachse (bei Wagen mit einem Heckantrieb) oder der Vorderachse (bei Wagen mit einem Frontantrieb). Wenn Ölflecken an der Achse oder dem Differenzial auftreten, dann ist es erforderlich, die Lücken zu schließen, sowie Öl nachzufüllen. Das komplette System sollte man alle 50.000 bis 75.000 Kilometer überprüfen.
Reparatur und Austausch der Achsen und des Achsantriebs
Diese Reparatur ist schwierig und sie erfordert meist die Hilfe von mehreren Personen. Daher sollte für die Reparatur auch eine Werkstatt aufgesucht werden. Man sollte dabei beachten, dass die Zahnräder nur als Paar zu tauschen sind, damit kein ungleichmäßiger Verschleiß, sowie ein anschließendes Versagen von den genannten Komponenten vorkommt.
Der Tausch von dem Differenzial erfordert ein entsprechendes Wissen, sowie ein Spezialwerkzeug, deshalb wird auch davon abgeraten dies eigenhändig durchzuführen. Auch eine Reparatur von dem Gehäuse, sowie die Beseitigung von Lücken sollte Fachleuten überlassen werden. Die Achse sollte lediglich bei sichtbaren Schäden, sowie Verformungen gewechselt werden. Zudem ist deren Lebensdauer unbeschränkt.
Datum der Erstveröffentlichung: 19.07.2021