Tuning – Das ist die individuelle Veränderung eines Fahrzeuges nach den eigenen Wünschen. Vom Tieferlegen über die Lackierung bis hin zum Aufrüsten der Leistung oder mehr: Die Tuningwelt ist vielseitig. Umso viele Stolpersteine gibt es aber auch: Wer Veränderungen an seinem Fahrzeug vornimmt, muss darauf achten, dass diese auch erlaubt und zugelassen sind. Bestimmte Änderungen müssen auch vom TÜV oder der Dekra abgenommen werden. Auch versicherungstechnisch muss bei entsprechenden Modifikationen einiges beachtet werden. Mehr dazu in diesem Artikel.
Vorteile durch Tuning: Hohe Geschwindigkeiten und eine ansprechende Optik
Wer seinem Fahrzeug mehr Leistung einhauchen möchte, oder es in seinem optischen Erscheinungsbild aggressiver oder ansprechender gestalten möchte, tunt dieses. Tuning spricht mittlerweile Männer und Frauen gleichermaßen an. Schließlich wird einem damit die Möglichkeit geboten. individuell zu sein und das Fahrzeug nach seinen eigenen Wünschen anzupassen. Kaum ein Tuner kann diesem Gefühl widerstehen. Wer einmal damit begonnen hat, der möchte weitermachen.
Beim Tunen kommt es vor allem darauf an, in Sachen Leistung und Optik einiges mehr aus dem Fahrzeug herauszukitzeln, jedoch auf legalem Wege und mit minimalem Verschleißrisiko. Diese Balance zu finden und dem Fahrzeug durch das Aufputschen keinen Schaden zuzufügen, ist wahre Kunst. Wer sich regelmäßig mit Magazinen, Onlineblogs und Videos anderer Tuner auseinandersetzt, wird schnell merken, dass Tuning viel mehr ist, als das bloße Austauschen oder Aufpolieren eines Fahrzeugteils. Die Szene ist groß, es finden regelmäßig große Tuningtreffen statt und die Tuningtrends verändern sich von Jahr zu Jahr.
Kreativität in der Community ausleben
Tuning ist ein sehr kreatives Hobby. Mit jedem Fahrzeug bekommt man die Möglichkeit, seine Kreativität und Leistungsbereitschaft vollständig auszuleben. Ob Farben, Formen oder neue Technologien – vieles ist möglich und das auch auf völlig legalem Wege. Im Internet gibt es zahlreiche Foren, bei denen man sich mit Gleichgesinnten austauschen und neue Ideen sammeln kann. Auch bei Treffen oder großen Tuningevents können sich Tunerinnen und Tuner beweisen. Ständig neue Anregungen treiben sie dazu an, sich zu verbessern und weiterzuentwickeln. Beim Tuning geht es zwar auch darum, sein Können unter Beweis zu stellen, aber sehr oft auch um Gemeinschaften und das Ausleben gemeinsamer Interessen, was sich zu wahren Freundschaften entwickeln kann.
Zudem gibt es eine große Entfaltungsmöglichkeit. Das Tuning ist ein so umfassendes Handwerk, dass sich kaum ein Autotuner auf alle Bereich hin spezialisieren kann. Es gibt eine sehr große Vielfalt an Wissen, welches sich aneignen lässt. Grundlegend kann unterschieden werden zwischen Tuning im Bereich Karosserie, Fahrwerk, Motor, Interieur und Beleuchtung. Jeder Tuning-Fan probiert sich an den bestimmten Bereichen einmal aus, doch was wahre Meister auf Ihrem Gebiet leisten, regt immer wieder zum weiteren Spezialisieren der eigenen Fähigkeiten an.
Kfz-Versicherung: Das gibt es zu beachten!
Zu aller erst gilt es, dass die Versicherung darüber in Kenntnis gesetzt werden muss, dass ein Fahrzeug getunt wurde. Wer einfach nur das Fahrzeug und die Erstzulassung angibt, kann nicht nur hohe Strafen oder Gebühren nachzahlen, sondern auch den Versicherungsschutz verlieren, wenn bestimmte Tuningmaßnahmen zutage kommen. Oftmals gilt es bei der Registration sowie Versicherung von Fahrzeugen tief in den Unmengen an versicherungstechnischen Fachworten zu graben. Denn für jede Modifikation gibt es spezielle Begriffe, die bei der Versicherung so genau wie möglich anzugeben sind.
Versicherungsrelevant sind zunächst zwei Tuning-Hauptgruppen: Hierunter fällt die Leistungssteigerung des Fahrzeuges, da damit auch eine höhere Unfallgefahr für das Fahrzeug einhergeht. Die zweite Gruppe ist die der Anbauteile. Wenn diese an das Fahrzeug montiert werden, gilt es der Versicherung sofort Bescheid darüber zu geben. Schließlich erhöhen die meisten Bauteile den Wert des Fahrzeuges, welcher bei einem Unfall von der Versicherung abzudecken ist. Besonders Beachtung schenken muss man der Deckungssumme der eigenen Versicherung. Meist sind Spoiler oder Felgen sehr teuer und erhöhen somit den Gesamtwert des Fahrzeuges im Nu um einen immensen Kostenfaktor. Wenn die Deckungssumme von der Versicherung hierbei nicht mehr greift, sind die Kosten nach einem Unfall meist sehr hoch.
Modifikationen beim TÜV überprüfen lassen
Wer das Fahrzeug getunt hat, muss dieses nach erfolgreicher Änderungen vom TÜV abnehmen lassen. Schließlich kann das Fahrzeug nicht einfach getunt werden, ohne dass die Anbringung von Bauteilen oder die Leistungssteigerung in den Papieren vermerkt wird. Wird man von der Polizei kontrolliert, ohne diese Modifikationen beim TÜV absegnen zu lassen, drohen hohe Geldstrafen bis hin zur Beschlagnahmung des Fahrzeuges. Beim TÜV werden alle Bauteile und Modifikationen abgenommen und in die Papiere eingetragen.
Beim zuständigen TÜV lassen sich nicht nur Informationen zu erlaubten Modifikationen einholen, sondern auch zu einem fachgemäßen Nachweisen bei Polizeikontrollen. So gibt beispielsweise der TÜV NORD Service seinen Kundinnen und Kunden folgende Hinweise zu sinnvollen Dokumenten:
- Teilegutachten (TGA)
- Allgemeine Betriebserlaubnis für Fahrzeugteile (ABE)
- Allgemeine Bauartgenehmigung (ABG)
- EG- oder ECE-Genehmigung
- Nachträge oder Auszüge aus der Fahrzeuggenehmigung
Weiterhin wird eine Empfehlung von Prüfungszeugnissen ausgesprochen. Diese sollte unbedingt beim Kauf eines Bauteils angefordert werden. Schließlich sind eben jene Dokumente nicht nur Aufschluss über Beschränkungen sowie gesetzliche Auflagen. Vielmehr geht aus ihnen hervor, welche Montagehinweise beachtet werden müssen, um die Bauteile sicher, fachgerecht sowie TÜV-zulässig anzubringen. Zudem sind hier alle notwendigen Informationen enthalten, bei welchen Fahrzeugen welche Tuningteile zugelassen sind.
Datum der Erstveröffentlichung: 05.09.2019