Wenn ein Porsche Cayenne Turbo einen VW Caddy zieht und das dann auch noch mit Hilfe eines nicht alltäglichen Anhängers, ist unsere Aufmerksamkeit geweckt. Und nicht nur unsere…
Als klar war, dass die Essen Motor Show 2021 unter Auflagen stattfinden darf, war wohl nicht nur für uns auch klar: „Die machen das nicht ohne tuningXperience!“ Und auch, als klar war, dass die Essen Motor Show aufgrund der Pandemie als „Limited Edition“ an den Start gehen wird, sahen wir die Sondershow für Privatfahrzeuge zu keinem Zeitpunkt in Gefahr.
Schließlich ist sie einer der Eckpfeiler der Veranstaltung. Und wir sollten Recht behalten. Es gab einen Umzug von Halle 1A in Halle 5, aber ansonsten blieb alles beim Alten: Die gefühlt krassesten Autos der Szene geballt in einer Area!
RS Hardcore war bei der tuningXperience 2021 sehr präsent. Gleich mehrere Fahrzeuge schafften es, zu den handverlesenen Exponaten der Sonderschau zu gehören. Wir haben uns auch direkt mehrere für unser Magazin geschnappt. Und in diesem Artikel müssen wir sowieso mehrere Vehikel auf einmal abfrühstücken. Denn wenn ein Porsche Cayenne Coupé Turbo einen VW Caddy mit Hilfe eines Custom-Hängers durch die Lande zieht, gehört das für unser Magazin dokumentiert!
Der Gezogene: VW Caddy 14d
Der Caddy macht es sich zwar auf dem Anhänger bequem, könnte aber auch aus eigener Kraft reisen. Der 16V Turbo mit 2 Litern Hubraum (Kennung KR) wurde massiv hochgezüchtet. Geschmiedete Kurbelwelle, Schrick-Nockenwellen, umgebaute TTRS-Ansaugbrücke, Wasser-Ladeluftkühlung, offenes Wastegate…. Da geht was!
Damit die hauptsächlich vom Garret GT3582 Lader verursachte Leistung auch auf den Asphalt kommt, wurde der VW Caddy auf 4 Motion umgebaut. Apropos „Leistung“: Die stand zum Zeitpunkt der Essen Motor Show noch nicht fest. Die finale Abstimmung stand noch aus. Die Jungs von RS Hardcore rechneten jedoch mit einer Leistung zwischen 600 und 650 PS und 680 bis 700 Nm Drehmoment.
Hier zu sehen: Wasserkühler im „Baja-Style“ – eine nicht gerade alltägliche Fahrwerks-Zur-Schaustellung: Die Ladefläche des VW Caddy 14d von RS Hardcore glänzt nicht nur durch unbeschädigte Optik.
Apropos „Fahrwerk“: An der Vorderachse sorgt ein „Gepfeffert“ V3 Gewindefahrwerk mit speziell angefertigtem HLS-DropKit für Tiefgang. Die Pushrod-Aufhängung an der Hinterachse verhält es sich ähnlich, nur mit Audi R8 Dämpfern.
Beim Radsatz handelt es sich um dreiteilige BBS E50 mit Zentralverschluss in 9 und 11 x 17 Zoll. Farblich kontrastieren die Walzen perfekt mit dem Lackkleid in Porsche „Birkengrün“.
Auch, wenn es die Jungs von RS Hardcore geschafft haben, dass am VW Caddy alles irgendwie selbstverständlich wirkt: Die Liste an Details ist endlos. SO wurde zum Beispiel die Vorderachse eines Audi S3 8L verbaut und der gesamte Unterboden gecleaned.
Der Zieher: Porsche Cayenne Coupé Turbo
Es ist schon seltsam, das zu tippen. Aber irgendwie verblasst hier ein Porsche Cayenne Coupé Turbo neben einem „alten“ VW Caddy. Dabei trumpft das ebenfalls birkengrüne Monster mit 950 PS und 1100 Nm Drehmoment auf. Das ist nicht nur genug Power, um Caddy samt Anhänger zu ziehen. Das ist theoretisch genug Power, um selbst als Gespann noch andere in ihre Grenzen verweisen.
Die Jungs von RS Hardcore haben das Zugfahrzeug allerdings bewusst im Original-Look belassen. Einteilige Mansory-Felgen in 10,5×23 Zoll (richtig gelesen!) und wie ihr bereits erwarten werdet: Ein „gepfeffert“ V3 Gewindefahrwerk mit HLS4-Kit geben dem schon ab Werk brachialen Zuffenhausener den letzten Schliff.
Unser Fazit
Wenn RS Hardcore etwas baut, ist es brachial. Das sind wir gewohnt. Im Falle des Porsche Cayenne VW Caddy Gespanns stiehlt der Lastenesel aus den 1990ern tatsächlich dem aktuellen Dickschiff von Porsche die Show. Aber das muss ja auch so sein. Sonst müsste der Caddy ja auch den Cayenne ziehen….