Vom Reihensechser bis hin zum V8-Kraftpaket: Motoren sind die Herzstücke jedes Wagens. Nahezu alles, was ein Fahrzeug ausmacht, verdankt es seinem Aggregat. Wir klären euch über die wichtigsten Motorbauarten auf.
R-Motor
Das „R“ im „R-Motor“ steht schlicht und einfach für „Reihenmotor“. Die Bezeichnung kommt von der charakteristischen Anordnung der Zylinder, welche nacheinander in Reihe angeordnet sind. Dabei kann der Motorblock selbst entweder Längs oder auch Quer zum Fahrzeug angeordnet sein.
Charakteristische Vorteile des „Reihenmotors“ sind der relativ einfache Aufbau, die damit verbundene kostengünstige Produktion sowie relativ geringere Breite des „R-Motors“. Letzerer steht allerdings die größere Länge entgegen, sodass bei vielen Zylindern ein Einbau im Querformat oft unmöglich ist. Auch technische Probleme sind bei größeren Motoren zu beachten.
Heute werden R-Motoren zumeist bei Fahrzeugen bis zu 6-Zylindern verwendet.
V-Motor
Ebenso wie der „Reihenmotor“ verdankt der „V-Motor“ seinen Namen der Anordnung der Zylinder. Diese stehen sich, in zwei Zylinderbänke aufgeteilt, v-förmig gegenüber. Dadurch bedingt sind ungerade Zylinderzahlen nur aufwändig realisierbar (etwa im sogenannten „VR-Motor“). Ebenso wie der „R-Motor“ kann der „V-Motor“ Quer oder Längs eingebaut werden.
Ein offensichtlicher Vorteil des „V-Motors“ ist die aufgrund der Zylinderanordnung relativ geringe Länge. Jedoch wird dadurch der Block selbst breiter sowie im Aufbau komplizierter, da einige Elemente in doppelter Anzahl benötigt werden. Ein großes Plus für „V-Motoren“ ist natürlich der charakteristische Sound – besonders bei den hubraumstarken Varianten.
Konstruktionsbedingt werden „V-Motoren“ zumeist ab 6 Zylindern verwendet.
VR-Motoren
Bei den „VR-Motoren“ handelt es sich um eine Mischform, welche die Vorteile von „Reihen-“ und „V-Motoren“ kombinieren soll: Durch eine leicht v-förmige Anordnung der Zylinder wird Platz gespart, jedoch wird der Winkel dabei so flach gehalten, dass im Gegensatz zum „V-Motor“, nicht die doppelte Anzahl Brücken sowie Köpfe benötigt werden. „VR-Motoren“ sind in der Regel quer verbaut.
Die Vorteile liegen dabei klar auf der Hand: Betrachtet man die Größe des Motors, so Kombiniert er die kleinere Breite eines „Reihenmotors“ mit der geringen Länge eines „V-Motors“, ohne jedoch dessen doppelte Technik zu benötigen. Technisch sind „VR-Motoren“ schwieriger zu realisieren und damit auch Fehleranfälliger, da durch den relativ geringen Winkel die Zylindermitte die Kurbelwelle nichtmehr schneidet.
Boxermotor
Auch bei dem „Boxermotor“ ist die Anordnung der Zylinder bzw. Zylinderbänke das charakteristische Merkmal: Im Gegensatz zu den anderen Motorbauarten befinden sich die Zylinder hier genau gegenüber. Besonders Fabrikate des Herstellers Porsche sind für ihre „Boxermotoren“ bekannt.
Die Vorteile des „Boxermotors“ verdankt dieser zumeist der um 180° versetzte Anordnung der Zylinder. Dadurch kommt es zu besserer Laufruhe sowie geringeren mechanischen Beanspruchungen. Außerdem kann man den Motor selbst flacher als andere Variantenbauen, was zu einem deutlich niedrigeren Schwerpunkt führt. Allerdings geht dies auch auf Kosten der Breite. Ebenso sind die höheren Fertigungskosten aufgrund der aufwendigen Konstruktion ein weiterer Nachteil.
Weiterführende Informationen: www.motorzentrale.de
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Datum der Erstveröffentlichung: 08.11.2014