Zuffenhausener Sportwagen zu modifizieren ist schon seit längerer Zeit kein Tabu mehr. Der Porsche 964 erfreut sich an der Stelle besonders großer Beliebtheit. Der Klassiker ist nicht nur schon ab Werk eine Augenweide, sondern wird durch gezielte Tuningmaßnahmen auch zum absoluten Showstealer. Das Exemplar, dass wir bei „Tief im Wald“ entdeckt haben, ist der beste Beweis für diese These!
Porsche 964 Tuning bei „Tief im Wald“
Ein sonniger Oktobertag im thüringischen Suhl. „Tief im Wald“ trägt den Beinamen „Heritage“ und widmet sich ausschließlich Modellen, die im vergangenen Jahrtausend das Licht der Welt erblickt haben. Das Lineup ist wie immer bombastisch, die Stimmung unter den Besuchern ebenfalls. Doch irgendetwas ist anders. Ach ja, wir schreiben ja das Jahr 2020 und nichts ist irgendwie normal.
„Tief im Wald Heritage“ war eines der ganz wenigen Events der quasi nicht existenten Saison 2020, die, wenn auch unter Auflagen, stattfinden konnten. Auf 1000 Besucher begrenzt und mit den gewohnten Abstands- und Hygieneregeln belegt versprühte die Kult-Veranstaltung aber dennoch eine gehörige Prise Normalität. Normalität, die man als Szenegänger so sehr vermisst hatte….
Aus dem Grünen ins Graue
Doch die einschneidenste Änderung betraf nicht einmal die Corona-Umstände. Statt tief im Wald fand das Event diesmal tief im Gewerbepark Simson statt. Suhl blieb als Veranstaltungsort bestehen, die Kulisse veränderte sich jedoch radikal. Das sollte überraschenderweise jedoch kein sprichwörtlicher Beinbruch sein. Die alten Gewerbebauten boten eine tolle Kulisse und sogar das traditionelle TiW-Beleuchtungs- und Dekokonzept ließen sich perfekt vom Grünen ins Graue übertragen. Auch das Besucher-Echo war unserer Wahrnehmung nach durchweg positiv.
Dass der Name jetzt nicht mehr so wirklich zur Location passte, interessierte da wirklich niemanden. Jeder war happy über das dargebotene Fahrzeug-Lineup, das unter anderem auch den fantastischen Porsche 964 umfasste, den wir euch in diesem Artikel präsentieren möchten!
Porsche 964 mit Style
Der Porsche 964 rockt einfach. Die Linien des betagten 911ers sind einfach zeitlos. An den richtigen Schrauben gedreht und der Retro-Sportwagen fällt auf jedem Szene-Event auf.
Wenn die sportliche Fahrweise, zu der ein Porsche 911 nunmal einlädt, eskaliert, sorgt der verbaute Bügel für zusätzlichen Schutz.
Hommage an die Nakai-Breitbauten aus Japan oder erste Anzeichen von zukünftigen Umbauplänen? Das RWB-Lenkrad hat uns zum Nachdenken gebracht. Ob da etwa hoher, kettenrauchender Besuch ins Haus steht?
Brixton Forged sieht man nun wirklich nicht auf jedem Porsche 964. Umso cooler, dass der Halter dieses Zuffenhauseners experimentierfreudig ist!
In der Wiese geparkt: Der Sportwagen sieht auch ohne den guten, alten „Ich parke im Gras“-Trick tief aus. Das liegt vermutlich daran, dass er auch ganz schön tief ist.
Hintergründe zum Porsche 964
Der Porsche 964 wurde in einer recht spannenden Zeit geboren. Als Nachfolger der 911er „G-Modells“, das zu diesem Zeitpunkt schon über 15 Jahre lang produziert wurde und noch in großen Stücken auf dem Ur-Modell aus den 1960ern beruhte, nahm der 964 eine wichtige Stellung ein. Porsche verkaufte nicht mehr so viele 944 wie zuvor und steckte in deiner Krise.
Hinzu kam, dass die Kundenwünsche und Ansprüche bezüglich des 911ers sich gewandelt hatten. Ein neues Konzept musste her, auch wenn der Verkaufsname beibehalten wurde. 1963er-Modell, G-Modell, 964er… die Verkaufsbezeichnung „Porsche 911“ blieb und ist bis heute nicht weg zu denken.
Die Gangart zahlte sich aus und der Porsche 964 wurde ein erfolgreiches Modell, das sich bis heute großer Beliebtheit erfreut. Und das gilt nicht nur für die Tuningszene. Wir sind immer erfreut, einen 911er dieser Baureihe ablichten zu können. Diese Freude war bei einem so coolen Exemplar wie dem, das wir bei „Tief im Wald“ entdeckt haben, natürlich noch größer. Wir sind jetzt gespannt, ob uns der Wagen bei unserer nächsten Begegnung vielleicht mit einer erfolgreich durchgeführten japanischen Verbreiterungskur überrascht…
Porsche 964: Weitere Tuning Bilder
Datum der Erstveröffentlichung: 15.04.2021