Die Kenner werden aufschreien: Der Mercedes Benz 300 SEL war doch schon ab Werk auf Luft unterwegs! Ja, das stimmt. Aber da fuhr er eine oder zwei Etagen höher durch die Gegend…
Mercedes Benz 300 SEL Tuning @ Tief im Wald Heritage
Thüringen im Oktober 2020. Wir sind nach Suhl gereist. Der Stadt, die gleichzeitig als „Waffenstadt“ und „Stadt des Friedens“ bekannt ist. Doch wir waren natürlich wegen „Tief im Wald“ und der mit Sicherheit präsenten Über-Autos vor Ort. Und selbstverständlich wurden wir nicht enttäuscht. Das Event hat einen Ruf wie Donnerhall und wurde diesem auch im alles andere als normal verlaufenden Jahr 2020 gerecht.
Tief im Wald mit tiefgreifenden Änderungen
Doch so, wie im besagten Kalenderjahr nichts so lief wie üblich, gab es auch bei „Tief im Wald“ Änderungen. Nach einer quasi nicht existenten Tuningsaison war man ja mit jeder Art von Auflage einverstanden. Eine Besuchergrenze von 1000 Menschen war da wirklich zu verschmerzen. Zumal das aus Sicht von Medienvertretern sowieso kein Nachteil war.
Die wohl größte Änderung war jedoch der Locationwechsel. Aus „Tief im Wald“ wurde quasi „Tief im Gewerbepark Simson“. Doch der Wechsel vom Grünen ins Graue tat der Stimmung vor Ort keinen Abbruch. Im Gegenteil. Die neue Kulisse bot tolle Fotohintergründe und kam generell sehr gut an. Und da die sonst im Wald verteilten Lichterketten auch mit umziehen durften, bekam der Gewerbepark Abends einen einzigartigen Flair verpasst. Man hätte fast meinen können, man wäre auf einem verfrühten Weihnachtsmarkt.
Denn während tagsüber fantastisches Herbstwetter herrschte, kühlte es nach Sonnenuntergang doch massiv ab. Allerdings stellte sich heraus, dass Glühwein an der Stelle sehr gut hilft. Wir wussten zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass wir 2020 nicht mehr näher an Weihnachtsmarkt-Feeling kommen würden. Aber wir wussten, dass wir verdammt viele coole Altfahrzeuge fotografiert hatten….
„Tief im Wald“ trug diesmal den Beinamen „Heritage“ und widmete sich ausschließlich Modellen, die im letzten Jahrtausend vom Band gingen, also älter als 20 Jahre waren. Dem anhaltenden Hype um alte und ältere Fahrzeuge entsprechend gab es natürlich genügend Mega-Exponate, die sich für einen Platz auf dem Event bewarben. Das Niveau war wie man es für TiW gewohnt ist, sehr hoch. Obwohl wir nach einem sehr Artikel-armen Jahr so viele Fahrzeuge wie möglich ablichten wollten, waren wir gezwungen, zu selektieren.
Es war einfach zu krass, eigentlich hätte man jedem ausgestellten Fahrzeuge einen Artikel widmen können. Zu unserer Selektion gehörte auf jeden Fall der Mercedes Benz 300 SEL, dem dieser Artikel gewidmet ist.
Mercedes Benz 300 SEL Tuning on fleek
Was sollen wir sagen: Viel edler wird es in Sachen Altfahrzeug nicht. Der Daimler, oder besser „DaimlAir“ hat uns alleine schon wegen seines Gesamtzustands begeistert. Wir können bei Fahrzeugen, die mehrere Dekaden auf dem Buckel haben, mit einer gewissen Patina leben. Aber dieser Mercedes Benz 300 SEL sah echt aus wie aus dem Ei gepellt.
Natürlich wird er nicht in diesem Zustand aus irgendeiner Scheune gerollt sein. Wir unterstellen umfassende Restaurierungsarbeiten. Alles andere wäre echt unfassbar.
Die klassischen BBS-Walzen passen wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge und funkeln mit den zahlreichen Chromteilen des Benzos um die Wette.
Da es sich beim Mercedes Benz 300 SEL ab Werk um einen W109 mit Luftfederung handelt, ist der Einbau eines zeitgemäßen Luftfahrwerks ja gar nicht mal so abwegig. Auch, wenn die Oberklasse-Limousine in den 1960ern eher wegen des Komforts auf Luft setzte.
Bei dem W 109, den wir in Suhl für euch abgelichtet haben, handelt es sich um einen Mercedes Benz 300 SEL mit 3,5l-Motor, der von 1969 bis 1972 zum Einsatz kam und 147 PS leistete.
Unser Fazit
Wir können nicht genug von Klassikern bekommen, die sich in einem super Zustand befinden und gekonnt veredelt wurden. Dieser Mercedes Benz 300 SEL wurde modifiziert, aber nicht verbastelt. Und genau so sollte man unserer Meinung nach Klassikern auf den Pelz rücken. Ganz großes Kino!
Mercedes Benz 300 SEL Tuning Bilder
Datum der Erstveröffentlichung: 21.04.2021