Wenn man über lang anhaltende Trends in der Tuningszene nachdenkt, kommt man schnell auf die Themen „Klassiker und Exoten“. Ein Datsun 240Z passt eigentlich in beide Bereiche. Denn wie oft begegnet man schon einem der JDM-Coupés mit der traumhaften Linienführung? Und dann auch noch in einem Top Zustand? Und mit Tuningmaßnahmen? Richtig: Äußerst selten!
Dass wir nicht lange fackeln, wenn uns ein Wagen wie der Datsun 240Z begegnet, den wir für euch in Breda in den Niederlanden abgelichtet haben, wissen unsere treuen Leser ja bereits etwas länger. Schließlich liegen alte und noch ältere Fahrzeuge in der Szene schon so lange im Trend, dass man schon fast nicht mehr von einem Trend sprechen kann. Oldies sind etablierte „Must Haves“ auf jedem Event und gerade die jüngeren Tuningenthusiasten überraschen uns immer wieder mit Projekten auf Basis von absoluten Klassikern.
Wer dabei dann auch noch einen Exoten aus dem Hut zaubern kann, marschiert im Eiltempo in Richtung „Tuning Olymp“. Klar, der Datsun 240Z wurde nicht gerade selten verkauft. Also kein Exot im eigentlichen Sinne. Die über 50 Jahre, die seit seiner Markteinführung vergangen sind, sorgten aber nicht gerade für den Erhalt des Bestands. Außerdem gehörte der Sportwagen hierzulande nie zum alltäglichen Straßenbild. 1973 in Deutschland eingeführt gingen gerade einmal 303 Exemplare über die Ladentheke. Der damals stolze Preis von 17.600 D-Mark mag dabei eine Rolle gespielt haben.
Als wir im Rahmen des „Gr8 Summer Jams“ in den Niederlanden vor diesem Exemplar standen, war also schnell klar, dass er zu unserer Auswahl gehören würde, die es mit einem Artikel in unser Magazin schafft. Seit dem Produktionsende sind schon über 40 Jahre vergangen und hierzulande war der Wagen kaum präsent. Gleichzeitig befindet sich das in Breda ausgestellte Exemplar in einem fantastischen Zustand. Da durfte man nicht lange fackeln.
Alles über den Datsun 240Z
Zur Datsun Z-Reihe gibt es viele verwirrende Fakten. Wir wollen versuchen, etwas Licht ins Dunkel zu bringen. Zuerst das Allerwichtigste: Datsun ist eine Marke von Nissan. Das war sie jedoch nicht immer. Eigentlich handelt es sich bei Datsun um den ältesten Automobilhersteller Japans. Allerdings übernahm Nissan bereits 1934 die Kontrolle über die Marke und verwendete sie hauptsächlich für seine Exportmodelle.
Einer der Gründe hierfür war der, dass Nissan während dem zweiten Weltkrieg viele militärische Produkte produziert hatte und der Markenname außerhalb Japans deshalb kein gutes Image genoss. Dies galt natürlich hauptsächlich für den Kriegsgegner USA.
Im Jahre 1969 wurde der Nachfolger des Datsun Fairlady auf der Tokyo Motor Show präsentiert. In Japan hieß er weiterhin Fairlady, für den Export verwendete man die Bezeichnung Datsun 240Z. Als Motorisierung diente ein Reihensechszylinder mit 2,4 Litern Hubraum. Da auf japanischem Boden für Motoren mit über 2 Litern Hubraum eine Luxussteuer anfiel, wurde das Heimatmodell, die „Fairlady Z“, nur mit einem 2-Liter-Motor ausgerüstet. Der Name „240Z“ hätte hier also sowieso nicht gepasst.
Passend dazu hieß das Exportmodell mit 2,6 Litern Hubraum Datsun 260Z und kam 1974 auf den Markt und kostet in Deutschland 23.950 D-Mark. In Nordamerika wurde der 260Z bereits im Jahre 1975 durch den Datsun 280Z ersetzt. Dieser, ihr werdet es euch bereits denken können, war mit einem 2,8-Liter-Reihensechszylinder ausgerüstet. Den 280Z darf man allerdings nicht mit dem 280ZX verwechseln. Bei diesem handelt es sich um die Nachfolgemodell innerhalb der Z-Baureihe. Sprich: der Datsun 240Z (260Z, 280Z) wurde vom 280ZX beerbt.
Datsun 240Z Tuning
Bereits verwirrt von all den Buchstaben? Wir haben es gleich geschafft! Dem 280ZX folgte in den 1980ern schließlich der 300ZX, welcher allerdings wieder als Nissan vermarktet wurde. Danach kam der Nissan 350Z und dann der 370Z, der bis heute produziert wird. Wir hoffen, dass wir damit ein wenig Licht ins Dunkel bringen konnten.
Und eines ist unabhängig von all den verwirrenden Fakten sicher: Der Datsun 240Z, den wir beim Gr8 Summer Jam abgelichtet haben, ist ein echter JDM Eyecatcher!
Datum der Erstveröffentlichung: 30.10.2020