Für viele verkörpert er seit je her eine Ikone unter den rasant schnellen Kompakten: Der Ford Focus RS. Und weil er zwischenzeitlich sogar ganz aus der Produktion der Kölner verschwand, war die Vorfreude auf den Mk3 umso größer. Und man kann sagen: Das Warten hat sich gelohnt!
Ein satter Sprung in der Leistungsausbeute
An Fahrspaß hat es dem Ford Focus RS eigentlich nie gemangelt. Und auch bei der dritten Auflage im Jahr 2016 sollte sich das nicht wesentlich ändern – im Gegenteil! Ford hat für die neue RS-Generation eine wesentliche Entscheidung forciert, die bei der Konkurrenz schon mehrfach gefallen war: Den Allradantrieb. Wo zuvor der reine Fronttriebler stand, wirkt sich der Vortrieb nun vermehrt über die Hinterachse aus.
Sein 2.3 Liter EcoBoost-Vierzylinder ist kraftvoll veranlagt: Die 350 PS übertreffen den bis 2010 gebauten Vorgänger um immerhin 45 Zähler. Das Sondermodell Ford Focus RS 500 dagegen war bereits auf Augenhöhe mit der Neuauflage. Doch Leistung ist eben nur die halbe Miete, man muss auch damit umzugehen wissen: Dank des neuen AWD-Systems mit Hinterachsquersperre spart man sich so eine gute Sekunde im Sprint.
Binnen 4,7 Sekunden gelangt der neue Ford Focus RS auf Tempo 100, sein Vortrieb endet erst bei einer Vmax von 267 Km/h. Die Kräfteverteilung erfolgt im Maximum zu 30 Prozent nach vorn sowie zu 70 Prozent auf die Hinterachse. Hinten ermöglicht die Differenzialsperre einen Wert von bis zu 100 Prozent, was vor allem bei engen Schikanen ein deutlich höheres Tempo erlaubt.
Mehr in den Grenzbereich mit den Ford Focus RS-Setups
Die Abstimmung des Ford Focus RS und seines Fahrwerks ist denkbar straff. Die Dämpfer lassen selbst bei harmonischem Fahrstil wenig Komfortzone, dennoch taugt der Kompaktsportler durchaus als Alltagsfahrzeug. Kurze und prägnante Stöße bei niedrigem Tempo steckt er sogar erstaunlich gut weg. Doch der Fokus liegt klar auf Ausfahrten in freier Wildbahn.
Abgesehen von abgesperrten Rennstrecken, spielt der Ford Focus RS seine Vorzüge ganz klar auf kurvigen Landstraßen aus. Schnelle Lastwechsel sowie abruptes Abremsen und frühzeitiges Herausbeschleunigen machen ihn zu einem sympathischen Weggefährten.
Seine Fahrwerkskonstruktion erlaubt unter idealen Bedingugen eine Querbeschleunigung von über 1g, was jedoch nicht jedem immer gut bekommen dürfte. Dank des Brembo-Systems kommt der Ford Focus RS blitzschnell zum Stehen, für die Antrittstärke sorgt der temporäre Overboost von 470 Nm Drehmoment. Wer es etwas auf Spitze treiben will, kann den freudigen Sprint locker bis zur 5.000 U/Min-Marke fortsetzen.
Im Grundsetup gibt sich der Ford Focus RS dennoch relativ unbeeindruckt von naturellen Einflüssen. Selbst auf regennasser Fahrbahn rollt der Kölner beinahe wie auf Schienen, der AWD mit echtem Torque Vectoring sowie das ESP geben sich reichlich Mühe. Wer mehr Nervenkitzel sucht, kann das Dämpersetup für härtere Stöße auf „Sport“ ändern. Zudem kann neben dem Fahrmodus „Normal“ auch auf „Sport“, „Track“ oder „Drift“ gestellt werden, was unter anderem mehr Spielraum in der Querbewegung zulässt.
Das KW Variante 3 Gewindefahrwerk bringt neue Dynamik
Wer etwas mehr Individualität beim Ford Focus RS vermisst, kann über KW automotive und das V3 Gewindefahrwerk weitere Optionen erschließen. Bekanntermaßen erlaubt das Fahrwerk eine unabhängige Konfiguration von Zug- und Druckstufe in mehreren Zwischenschritten. Im Zug kann über 16 Klicks zwischen Rollkomfort und besserem Handling bestimmt werden.
Die Druckstufe verfügt über zwölf exakte Klicks, womit vorn das Lenkverhalten sowie hinten das Übersteuerungsverhalten maßgeblich beeinflusst werden. Zudem ermöglicht das KW Variante 3 Gewindefahrwerk eine stufenlose Tieferlegung des Ford Focus RS: Vorn liegt der geprüfte Bereich zwischen 30 und 50 Millimetern, hinten sind es 35 bis 55 Millimeter.
Fotos: KW Automotive
Datum der Erstveröffentlichung: 25.01.2017