Paukenschlag in der Automobil-Zubehörindustrie! Der Gewindefahrwerkhersteller KW automotive übernimmt den Radhersteller BBS aus Schiltach. Wie es dazu kam, was in Zukunft passieren wird und alle Hintergründe dazu erfährt man in diesem Beitrag.
KW Übernahme von BBS: Die Hintergründe
Es war kein Geheimnis, dass BBS mit finanziellen Problemen zu kämpfen hatte. Bereits 2007 und 2010 meldete das Unternehmen Insolvenz an. Im Juli 2020 gab die BBS GmbH dann den erneuten Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens auf der eigenen Webseite bekannt, welches durch den Wegfall von zugesagten Zahlungen erzwungen werden musste.
„Die finanzielle Schieflage trifft uns schmerzlich mitten in unserem 50. Jubiläumsjahr.“ so BBS in einer Mitteilung auf der firmeneigenen Webseite. Die Geschäftsführer teilten mit, dass eine Zeit des Umbruchs und der Veränderung bevorstehe, um die Qualität der Marke BBS in eine aussichtsreiche Zukunft zu sichern.
Das stark angeschlagene Marktumfeld wurde unglücklich durch die coronabedingte Situation, die seit Anfang des Jahres herrscht, verstärkt, was durch die Lockdown-Maßnahmen zudem für eine vorübergehende Drosselung der Produktion an beiden Standorten sorgte.
Nach monatelangen Gesprächen mit verschiedenen Interessenten gibt es nun die erhoffte Entwarnung: BBS hat einen neuen Besitzer und die Übernahme des Felgenherstellers aus Schiltach im Schwarzwald sorgt für große Freude unter den Mitarbeitern des bekannten Unternehmens.
Dass dabei der ebenfalls in Baden-Württemberg ansässige Gewindefahrwerkshersteller KW automotive Kaufinteresse an BBS bekundet hatte, war bisher nicht offiziell bekannt. Die Übernahme war mit Sicherheit keine Entscheidung, die „mal eben so nebenbei“ getroffen wurde. Mit über 500 Mitarbeitern an zwei deutschen Standorten, sowie stattlichen Produktionszahlen als OEM-Hersteller im höheren Preissegment, ist BBS ein beliebter und vielgefragter Industriepartner mit Historie.
BBS ist ab sofort Teil von KW automotive Group
Medienberichten zufolge wurden entsprechende Vertragsunterlagen bereits im Dezember 2020 unterzeichnet. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Um die Übernahme zum Abschluss zu bringen, müssen noch weitere vertragliche Bedingungen erfüllt werden, was jedoch kurzfristig geschehen sollte. Ab Juni 2021 soll die Übernahme zu einem finalen Abschluss kommen und Klaus Wohlfarth gemeinsam mit Mathias R. Albert die Geschäftsführung übernehmen.
Man darf gespannt sein, welche Chancen die Übernahme der BBS GmbH für den schwäbischen Gewindefahrwerkhersteller aus Fichtenberg hervorbringt. Es gibt zu Beginn schon gute Nachrichten: Die BBS-Standorte in Herbolzheim und Schiltach sollen mitsamt den dazugehörigen Arbeitsplätzen erhalten bleiben.
Titelbild: BBS
Datum der Erstveröffentlichung: 04.03.2021