Hierzulande ist der VW Golf Mk1 ein Klassiker, bei dem man gewisse Modifikationen schon fast voraussetzt. Manchmal ist ein Blick über den Tellerrand nicht verkehrt. In Sachen Tuning ist das generell immer so. Willkommen in Südafrika!
Ich hatte das große Glück, als Videomann das große Gymkhana GriD Event im südafrikanischen Carnival City live und hautnah erleben zu dürfen. Mein Auftraggeber SONAX war bei dem von Monster Energy organisierten Megaevent gleich in mehrerlei Hinsicht involviert. Als Sponsor der Hoonigan Racing Division um Gymkhana-Urvater Ken Block und Andreas Bakkerud, als Sponsor von Stardrifter Baggsy sowie als Partner der Veranstaltung als solches. Deswegen war ein SONAX-Video zum actionreichen Wochenende natürlich Pflicht!
Abseits des Gymkhana-Parcours fand unter dem Motto „Auto Circus“ ein Tuningevent statt, das einen kleinen Einblick in die südafrikanische Szene bot. Ehrlich gesagt war ich überrascht, welche Perlen dort präsentiert wurden. Ich hatte wohl so meine Vorurteile, die es galt, schnellstmöglich abzulegen…
Der VW Golf Mk1 ist ja bei uns keine seltene Erscheinung. Der Klassiker erfreut sich nach wie vor riesiger Beliebtheit. Bedingt durch den Status als Legende rechnet man bei modifizierten Einsern mit gewissen Tuningmaßnahmen. BBS-Räder, cleaner Motorraum, Webervergaser, Gewindefahrwerk, möglichst originalgetreues Interieur. So oder so ähnlich kommen viele Gölfe der ersten Generation daher. Und das ist absolut fantastisch so!
Im sonnenverwöhnten Carnival City begegnete ich jedoch einem VW Golf Mk1, der von „unserer Norm“ ein wenig abweicht. Cleaner Motorraum? Check! Aber nach einem Gewindefahrwerk sucht man hier vergebens.
Besitzer Julian hat den Einser nicht nur mit einem Luftfahrwerk ausgestattet, sondern stellt das auch noch mit einem Showausbau zur Schau. Ein regelrechter Skandal! Als ich ihm erzählte, dass man das „bei uns“ normalerweise anders macht, lachte er nur. Die Mentalität in Südafrika unterscheidet sich massiv von unserer. Autobahnmaut? Bezahlen wir einfach nicht! Regeln und Vorgaben? Interessieren uns nicht!
Wieso sollte Julian sich also darum scheren, wie im Heimatland seines Einsers der das Modell dominierende Tuningstil aussieht? Der Südafrikaner hat seinen Golf einfach so umgebaut, wie es ihm gefiel. Eine bahnbrechende Herangehensweise, oder nicht?
Der nächste Punkt, der vielen von euch auffallen wird: Das sind natürlich keine Original-BBS. Allerdings handelte es sich bei den Rädern, auf denen Julian nach Carnival City rollte, nur um Platzhalter. „Echte klassische BBS-Räder in Top Zustand sind bei uns nicht so leicht zu beschaffen!“ erklärte er mir. Er sei aber dran, „the real Deal“ zu beschaffen.
Dazu kann ich als Happy End dieses Artikels bereits ein Update liefern: Mittlerweile ist der Mann aus Centurion/Südafrika stolzer Besitzer eines Satzes BBS RS. Original und in Topzustand, versteht sich. Die Platzhalter sind Geschichte, was uns als Freunde von Originalrädern natürlich massiv erfreut!
VW Golf Mk1 in Bildern
Datum der Erstveröffentlichung: 07.02.2018