Es gibt Fahrzeuge, die in ihrer Serienversion absolut langweilig, bieder und uncool sind. Doch kaum legt man eben diese Langweiler auf den Boden der Tatsachen und spendiert ihnen gescheite Räder, wendet sich das Blatt. So geschehen mit diesem Mercedes-Benz W 108.
Beim von 1965 bis 1972 produzierten Mercedes-Benz W 108 handelt es sich um das Vorgängermodell zu den späteren „S-Klasse“-Fahrzeugen der Baureihe W 116. Man kann wohl mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass die wenigsten Szenegänger den Wagen in seinem Urzustand geil finden.
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Dieser rote 280S hatte es uns allerdings direkt angetan, als wir ihn im belgischen Aarschot anlässlich des „RollHard – The Belgian Chapter“-Meetings vor die Linse bekamen. Auf dem Boden liegend und mit Intro Custom Wheels versehen kommt das Oldschool-Schiff nämlich gar nicht mehr so bieder rüber. Das Gegenteil ist der Fall.
Wir möchten anlässlich unserer Begegnung der besonderen Art auf ein paar Eckdaten aus der Modellgeschichte des Mercedes-Benz W 108 eingehen und uns dabei besonders auf den 280S konzentrieren.
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Fakten zum Mercedes-Benz W 108
Der von Mitte 1965 bis Herbst 1972 gebaute W 108 war immer nur mit konventioneller Federung zu haben, während die 300SEL-Modelle mit Luftfederung als W 109 bezeichnet wurden. Die ersten Modelle der neuen Oberklasse-Baureihe waren damals der 250S, der 250SE und der 300SE. Alle drei erhielten eine von Paul Bracq entworfene Karosserie, deren Linienführung an die Baureihe W 111 anlehnte, deren Nachfolge die neuen Über-Mercedes antreten sollten. Technisch entsprachen sie weitestgehend ihren Vorgängern.
Die Baureihe W 108 war bereits beim Serienstart im Jahre 1965 mit Scheibenbremsen an allen Rädern ausgestattet. Ein damals absolut forschrittliches Feature, das heute bei manchen Herstellern noch immer nicht selbstverständlich ist.
Der 250SE wurde zugunsten des 280SE und des 280S eingestellt, welche ab 1968 produziert wurden. Die Unterschiede waren jedoch nur bei Ausstattung und Motorisierung auszumachen. Beim 280S handelte es sich um den W 108 mit 2,8-Liter Sechszylindermotor, der mit Vergaser auf 140 PS kam und eine Endgeschwindigkeit von bis zu 185 km/h erreichen sollte. Die Benzineinspritzerversion „SE“ kam auf 160 PS.
Daimler erfüllte den zahlenden Kunden gegen entsprechende Aufpreise damals auch ausgefallene Sonderwünsche.
Datum der Erstveröffentlichung: 08.04.2015
Wirklich schade um den schönen Benz… Können die Zwangstuner nicht bei ihren Gölfen bleiben?