„Schmiedefelge“ ist einer jener Begriffe, denen der geneigte Tuner in regelmäßigen Abständen begegnet. Was aber eine solche Felge nun genau auszeichnet und woher sie ihren Namen hat, erklären wir euch im Folgenden.
Das Wichtigste in Kürze
- Schmiedefelgen-Definition: Schmiedefelgen sind besonders leichte und stabile Felgen, die durch ein aufwendiges Schmiedeverfahren hergestellt werden. Sie bieten eine höhere Festigkeit bei geringem Gewicht im Vergleich zu herkömmlichen Gussfelgen.
- Vorteile und Kosten: Die leichten Schmiedefelgen verbessern die Performance und das Handling des Fahrzeugs. Allerdings sind sie teurer als gegossene Felgen.
- Einsatzbereiche: Schmiedefelgen werden vor allem im Motorsport und bei High-Performance-Fahrzeugen eingesetzt.
Der Begriff „Schmiedefelge“ an sich bedarf eigentlich keiner Erklärung. Hierbei handelt es sich um eine geschmiedete Felge.
Herstellung einer Gussfelge
Um dem auf die Spur zu kommen, muss man zunächst einmal die Herstellung einer klassischen „Gussfelge“ betrachten. Diese werden schlicht und einfach aus Aluminium in bestimmte Formen gegossen, die der Struktur der fertigen Felge entsprechen. Mit etwas Nachbearbeitung ist das entsprechende Leichtmetallrad dann fertig.
Herstellung einer Schmiedefelge
Auch bei „Schmiedefelgen“ muss man zunächst einen solchen Rohling gießen, allerdings aus einer speziellen Legierung. Vor dem endgültigen Erkalten werden „Schmiederäder“ allerdings noch von hydraulischen Pressen bearbeitet und so stufenweise in die gewünschte Form gebracht. Dieses „In Form bringen“ versteht man als „schmieden“. Dieser maschinelle Prozess ist meist sehr aufwändig. Ein bekanntes und nach wie vor sehr beliebtes Schmiederad ist beispielsweise das BBS LM oder Le Mans Rad.
Vorteile von Schmiedefelgen
Dadurch erhalten die Räder ihre ganz spezifischen Eigenschaften. Im Vergleich zu einer „normalen“ Felge ist eine „Schmiedefelge“ sehr viel fester und belastbarer, weil das Aluminium beim Schmiedevorgang stark verdichtet und außerdem der Gefügeverlauf des Materials nicht unterbrochen wird.
Ein erfreulicher Nebeneffekt stellt das zumeist niedrigere Eigengewicht der „Schmiedefelgen“ dar, da mit diesen die gleiche Festigkeit bei geringerer Wandstärke erreicht werden kann. Auch die Oberflächenbeschaffenheit ist hochwertiger als bei einer „Gussfelge“, da Poren und Materialeinschlüsse fehlen.
Die Fuchs-Schmiedefelge
Die erste und wohl auch bekannteste „Schmiedefelge“ dürfte wohl die Fuchs-Felge darstellen, die man oft an klassischen Sportwagen des Herstellers Porsche bewundern kann.
Nachteile von Schmiedefelgen
Trotzdem bringen „Schmiedefelgen“ auch einige Nachteile mit sich. Zum einen ist das Design meistens Herstellungsbedingt schlichter gehalten als bei anderen vergleichbaren Felgen. Außerdem schlagen sich die höheren Herstellungskosten auch im Endpreis nieder. Deshalb rückt in letzter Zeit auch das relativ neue Verfahren des „Flow-Forming“ in den Mittelpunkt.
Einblick in die Produktion von Alufelgen
Wer sich ein Bild davon machen möchte, wie Alufelgen in der Praxis hergestellt werden, kann dies sich im folgenden BBS-Video machen. Dort sieht man allerdings nur die reine Produktion von Gussrädern mit dem Niederdruckgussverfahren. Der Schmiede-Vorgang von Alufelgen ist im Video allerdings nicht zu sehen.
Datum der Erstveröffentlichung: 07.02.2014