„Stance“ ist wohl einer jener Begriffe, die sich in den letzten Jahren in der Szene wie ein Lauffeuer verbreiteten. Doch nicht alle neuen Ausdrücke beschreiben auch etwas wirklich Neues. Wir erklären, was wirklich hinter dem Begriff steckt.
Das Wichtigste in Kürze
- Stance-Definition: Stance beschreibt die Tieferlegung und den Radsturz eines Fahrzeugs, sodass die Räder extrem nah an den Kotflügeln sitzen. Ziel ist es, ein besonders breites und tiefes Erscheinungsbild zu schaffen.
- Beliebtheit und Risiken: Dieser Stil ist weltweit in der Tuning-Szene verbreitet, allerdings geht er oft auf Kosten von Fahrkomfort und Sicherheit, da extreme Sturzwerte den Reifenverschleiß erhöhen.
- Optik im Fokus: Bei Stance steht die Optik im Vordergrund, wobei Funktion und Performance oft eine untergeordnete Rolle spielen.
Jeder, der sich in der Tuningszene bewegt, dürfte dieses Wörtchen bereits gehört haben. Besonders im Internet hat die “Stance”-Szene durch Seiten wie “Stanceworks, Stancenation oder Canibeat” eine Verbreitung sondergleichen. Auch für zahlreiche Hersteller von Zubehörteilen scheint es in letzter Zeit Trend geworden zu sein, den Begriff in der ein oder anderen Form in den Markennamen mit aufzunehmen.
Bedeutung von „Stance“
Übersetzen kann man “Stance” mit “Haltung” oder “Stellung”. Bei Tunern wird der Begriff verwendet, um das Zusammenspiel verschiedener Faktoren im Räder- und Fahrwerksbereich zu beschreiben. Liegt ein Wagen möglichst tief auf der Straße und laufen die Räder extrem nah am Blech spricht man von einer “guten Stance” oder “gutem Fitment“.
Neben der extremen Tieferlegung spielen hierbei logischerweise Fahrwerk, Felgen, Sturz und “gestretchte” Reifen eine wichtige Rolle. Die letzten beiden Punkte sind zumeist nötig, um breite Felgen mit einer geringen Einpresstiefe unter das Bleck zu bekommen. Oftmals modifiziert man auch Fahrwerkskomponenten, um die optische Wirkung zu verstärken. Auffällige optische Modifikationen à la Show & Shine sind dagegen eher selten.
Vom Begriff “Stance” an sich wurden seitdem viele verschiedene Szenebegriffe wie “stancen” abgeleitet. Daneben gibt es verschiedene Subkulturen wie “Hellaflush“, „Slammed“ oder „Demon Camber“.
Rechtliche Lage
Die größte Verbreitung erfährt der „Stance“-Stil in den vereinigten Staaten, da dort Modifikationen ohne den Segen einer Institution wie dem TÜV durchgeführt werden dürfen. Derartige Prüforganisationen stellen auch eines der größten Hindernisse dar, möchte man sein Auto mit einem derartigen Fahrwerks-Setup bewegen.
In Deutschland hat die „Stance“-Szene eine noch relativ geringe Verbreitung. Auch ist es in unseren Breitengraden nicht möglich, ein entsprechendes Fahrzeug legal im Straßenverkehr zu bewegen. Einen Kompromiss bieten hier Airride-Systeme, doch diese sind in tiefster Stellung lediglich für den Show-Betrieb zugelassen.
Datum der Erstveröffentlichung: 07.05.2014